Madame

198 Seiten|Prospekte|20.11 - 31.12.2013Angebot abgelaufenAktuelle Prospekte Angebote in Woosmer

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Seite 88

DESIGN
DIE JUNGEN FRÖHLICHEN Ihre poppig bunten,
zierlichen „Collect“-Einzelschränke mit geometrisch strukturierten Fronten
machten die Designergruppe A2 rund um Sara Larsson und ihre Schwester,
die Architektin Anne Larsson, bekannt: „Wir sind ein junges Label mit
manchmal etwas ausgefallenen Ideen, aber immer hohem Qualitätsanspruch.“
Produziert wird in Betrieben in Studionähe: Stühle, Tische,
Regale – oft aus farbig lackiertem Massivholz mit pfiffigen
Details. Da wird eine Lederquaste zum Schrankgriff oder
ein frei stehendes Regal zum Häuschen, aus dessen
Dach eine Pflanze wächst. Mit sorgfältig verarbeiteten
und doch lässigen, alltagstauglichen Möbeln knüpft
A2 an beste skandinavische Designtradition an.
AUS EXPERIMENTEN
MIT ORIGAMIPAPIER
ENTSTAND DIE METALL-
LEUCHTE „ORI“
ORIGINELL: REGAL
„STREET“ IN FORM EINES
HAUSES, AUS DESSEN
DACH UND BRIEFKASTEN
PFLANZEN WUCHERN.
OBEN RECHTS: DAS
DESIGN DER „MINGLE“-
TISCHE IST CLEAN, DAFÜR
SIND DIE FARB- UND MATE-
RIALKOMBINATIONSMÖG-
LICHKEITEN VIELFÄLTIG
DESIGNERIN SARA LARSSON
90
WOHNHÖHLEN-FLAIR:
SESSEL „REN“ AUS
FARBIG LASIERTEN HOLZ-
PLATTEN UND LOSEM
RENTIERFELLÜBERWURF
MARTIN STENSÖ UND JOHAN EDVARDSSON
DIE HIPPIES
Der Name ist Konzept: Woodstockholm
wurde 2010 von Johan Edvardsson,
Jon Åström Gröndahl und
Martin Stensö als Gegenbewegung
zur industriellen Massenproduktion
gegründet. Neben eigenen Projekten
wollen die drei als Designagentur
„perfekte Entfaltungsmöglichkeiten
für andere kreative junge Designer
schaffen“. Umweltbewusstsein,
Nachhaltigkeit und die Kombination
aus traditioneller Handwerkskunst
mit innovativen Ansätzen zeichnen
ihre Produkte aus. Klappstühle, inspiriert von Klassikern,
Sitzbänke im schön puristischen Shaker-Stil, aber auch raffinierte
schraubenlose Holzregalsysteme oder ein archaischer Sessel
mit Rentierfell: Woodstockholm will einen Neuanfang im Design,
ist aber voller Respekt für seine traditionellen Wurzeln.
MADAME 8/2013

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LUKAS DAHLÉN
TRADITIONELLE KORBFLECHT-
KUNST TRIFFT AUF INNOVATIVE
MODERNE FORM: DAS „WEAVE“-
SIDEBOARD (OBEN). RECHTS: DER
DESIGNER LUKAS DAHLÉN AUF
DEM GARTENSTUHL „RADIOLARIA“,
DESSEN FORM DIE STRUKTUR
EINES PLANKTONS AUFGREIFT
DER GESCHICHTENERZÄHLER „Ich will Möbel machen, die die Einbildungskraft anregen oder
etwas über eine Zeit aussagen.“ Unter der Prämisse ökologischer Korrektheit experimentiert der Architekt/Designer Lukas Dahlén
in seinem Stockholmer Studio mit alten und neuen Materialien und Herstellungsverfahren. So verwendet er schon mal schwedische
Holzdachschindeln für eine Schrankfront. Oder verarbeitet Bugholzstreifen in stark vergrößerter Optik nach Korbflechterart bei
einer Kommode, um die Aufmerksamkeit auf die Schönheit dieser langsam verschwindenden traditionellen Technik zu lenken.
Materialrecherche führt bei Lukas Dahlén immer zu ästhetisch wie funktional überzeugenden Kreationen. Aus Studien mit Origamipapier
entwickelte er eine Metallleuchte, bei der die Schirmfalten die goldene Innenlackierung reflektieren: magisches Nordlicht!
TEXT: Christiane Wirthensohn. FOTOS: Patrik Svedberg (1); Clara Wappling (1); Martin Aagard (1)
EVA SCHILDT
LED-LAMPEN
BETONEN DIE
WEICHEN PAS-
TELLFARBENEN
GLASFORMEN
DER TISCHLAM-
PEN „BUMBLE“
VON BROBERG &
RIDDERSTRÅLE
DIE ÄSTHETEN DES ALLTAGS
DAS SELBSTMONTAGE-PRINZIP
VON TISCH „RINK“ (DESIGN:
EVA SCHILDT) WIRD DURCH DIE
KONSTRUKTION AKZENTUIERT
Klong ist ein junges schwedisches Designlabel, das mit
einem Dutzend freier Mitarbeiter „zeitlos klassische“
Alltagsobjekte entwickelt. Sie folgen allerdings keinem
einheitlichen Stil, sondern spiegeln die Vielfalt der
Designerpersönlichkeiten wider. Bei allen Produkten
ist jedoch ein gemeinsames Grundprinzip spürbar, das
Klong-Designerin Eva Schildt so ausdrückt: „Hinter
BROBERG & RIDDERSTRÅLE
jedem Design steckt eine menschliche Erfahrung, die
man teilen will. Wenn uns das gelingt, spricht es auch andere an.“ So finden die Klong-
Kreativen oft spielerisch erscheinende Lösungen, bei denen Form und Funktion aufs
Schönste fusionieren – wie etwa bei der Vase „Fanny“ (oben): Ihre Steckarme sind praktisch
und machen sie gleichzeitig – auch ohne Blumen – zum extravaganten Dekoobjekt.
AMI KATZ
WIE EINE
SKULPTUR:
VASE „FANNY“,
VON AMI KATZ