Z die schönen Seiten

60 Seiten|Prospekte|20.11 - 31.12.2013Angebot abgelaufenAktuelle Prospekte Angebote in Kampen (Sylt)

Kommentare Text Suche

Seite 28


PORTRÄT
Vonoben nach unten:
Armband in Weissgold
mit Brillanten.
Ohrhänger
in Weissgold mit
Südsee-Zuchtperlen
und Diamanten.
Diverse Frauentypen
werben für
Christophe Graber:
Lynn Kostner,
Topmodel der
achtziger Jahre,
mit einem Collier
aus Silberketten
und Silberknospen
mit Echsenprägung;
Dame mit
einem Weissgoldring
mit Turmalin,
Spinellen und
Brillanten;
Patrizia Guggenheim,
Tochter des Schweizer
Künstlers Varlin,
mit Ohrhängern
aus Ebenholz
und grüner Jade.
Fortsetzung von Seite 27
Kellner. Schliesslich erhält der junge
Goldschmied eine gut bezahlteStelleals
freischaffender Designer für Swatch: Die
limitierte Kollektion «Blow your time
away» mit flauschigem gefärbtem Hasenfell,
welches das Zifferblatt
einfasst und es teilweise verdeckt,
sorgt für Aufsehen
und erzielt Jahre später
an Auktionen vierstellige
Beträge.
1991 wird ein neues Ladenlokal
an der Rämistrasse
bezogen, und 1993 macht
Christophe Graber erste Erfahrungen
im Ausland: AufEinladung
von Unicef präsentierterseine Entwürfe
an einer VIP-Veranstaltung in
den USA. Sie finden grossen Anklang,
es entsteht eine Zusammenarbeit
mit dem amerikanischen Luxuswarenhaus
Neiman Marcus. Auch die internationale
Presse wird auf ihn aufmerksam:
An den Mailänder Modewochen
ist er für einige Saisons mit einem
Showroom präsent in einem prächtigen
Palazzo an der Luxusmeile ViaMontenapoleone.
Dort entdecken ihn bekannte
Lifestyle-Journalisten wie Elsa
Klensch von CNN oder Candy Pratts
Price von der US-«Vogue», die augenblicklich
Feuer und Flamme sind.
Trotz steigendem Renommee und
wachsendem Kundenkreis verzichtet
Graber nach einigen Jahren auf die zeitraubenden
Showroom-Präsentationen in
Mailand und konzentriert sich auf die
Schmuckkreation in Zürich. Die Inszenierung
des Schmucks, von jeher ein
wichtiger Aspekt für den Juwelier,findet
in aufwendig produzierten Fotografien
und Katalogen sowie in einem schlichten,
jedoch edlen und stimmungsvollen
Laden-Interieur im Salonstil eine eigene
Sprache. Nur noch gelegentlich zeigt
Christophe Graber seinen Schmuck im
Ausland: in gezielten und sorgsam ausgewählten
Veranstaltungen, wie etwa der
Ausstellung im prächtigen Hôtel Marcel
Dassault an den Pariser Champs-Elysées
im Jahre 2009.
KUNDEN AUS ALLER WELT
2002 findet Graber in einem Geschäft
an der Zürcher Fraumünsterstrasse eine
neue, grössere Bleibe: In der beschaulichen
Seitenstrasse in unmittelbarer
Nähe zum Paradeplatz fühlt er sich wohl.
2010 wird ein Laden an der ViaMaistra
in St.Moritz eröffnet. «Das Geschäft in
St.Moritz ist aus dem Wunsch entstanden,
zu expandieren und
neue Kunden zu generieren,
dabei aber
dennoch unabhängig
und selbständig zu
bleiben. St. Moritz
ist ideal. Während
der Hochsaison reisen
viele Leute aus Brasilien,
Jordanien oder Istanbul
an, darunter nicht
nur das Klischee vom
markenfixierten Jetset,
sondern auch diskretere,
kulturell interessierte Persönlichkeiten,
die den Mut
haben, etwas Gewagteres
von einer weniger bekannten
Markezutragen», so Graber.
Seine Juwelen wirken im
matten Weissgold, das Formen
und Details bestens zur Geltung bringt,
unscheinbarer als die funkelnden und
glänzenden Kreationen berühmter Marken,
sind jedoch oft aufwendiger konstruiert.
Jedes Stück ist auch auf der Rückseite
sorgfältig ausgearbeitet und schön
anzusehen, teilweise gar mit Steinen besetzt.
Graber sagt: «Bei meinem Schmuck
geht es nicht um sichtbaren Reichtum.
Vielleicht ist es Ausdruck unserer Zeit,
dass immer mehr Leute, die sich teure
Schmuckstücke leisten können, sich
nicht mit protzigen Kronjuwelen
behängen möchten. Unsere Stücke
kann man auch tragen, ohne viel
Aufmerksamkeit zu erregen. Das
ist unsere Nische, mittlerweile
haben wir unsere Fans.»
Fast jedes Graber-Stück ist
unterdessen ein Unikat und
wird von Hand gefertigt. Auf
die Wahl der Edelsteine legt
der Juwelier grossen Wert.
Wasauf den ersten Blick wie
ein Mondstein aussieht,
stellt sich als ein Sternsaphir
heraus; ein vermeintlicher
Amethyst entpuppt
sich als ein wertvoller Burma-Spinell.
Gängige Steine wie
etwa Aquamarin, Citrin oder Granat gehören
nicht zu Grabers erster Wahl; es ist
das Rare, das ihn fasziniert. Erst unter
den präzisen Anweisungen des Schmuckmachers
erhalten viele Steine ihren endgültigen
Schliff.
PHANTASTISCHE KREATIONEN
Der einstige Einmannbetrieb ist heute
zu einem Team mit fünf hochqualifizierten
Goldschmieden geworden. Selbst
legt der Meister in seiner Werkstatt in
Zürich-West kaum noch Hand an, er ist
jedoch in jeden Arbeitsschritt involviert.
So eigentümlich seine Entwürfe auch
sind, Christophe Graber sieht sich selber
nicht als Künstler.Schliesslich sollen
die Sachen tragbar sein. Nach ersten
Zeichnungen wird im Atelier von Hand
ein dreidimensionales Modell inWachs
gefertigt. Die digitale 3-D-Technologie
sei zwar sehr faszinierend und äusserst
praktisch, doch gehe bei der Arbeit am
Computer einiges an Kreativität verloren.
Die Entstehung eines Schmuckstückes
beschreibt der Schmuckdesigner
als einen Problemlösungsprozess: «Am
Anfang steht eine Idee, doch es gibt
unzählige Wege, wie man zum Resultat
kommt.»
So entstehen phantastische Schmuckstücke
wie zum Beispiel der faustgrosse
Armreif in Gestalt einer Languste mit
schimmernden Augen aus Chrysoberyll.
Das rund 500 Gramm schwere Stück
wurde aus unzähligen hohl gegossenen
Einzelteilen zusammengesetzt. Derzeit
wird an einem barocken Armschmuck
von ähnlichen Ausmassen gearbeitet.
Schon seit über einem halben Jahr tüftelt
dasTeam daran, und dasObjekt verwandelt
sich ständig: eine architektonische
Konstruktion mit verschiedenen floralen
Elementen und Ebenen, in die
man teilweise hineinsieht.
«Wir nehmen uns
bei der Kreation grosse
Freiheiten, auch bei Aufträgen.
Die Fertigung
eines Schmuckstückes
dauert inder Regel mehrere
Monate, gewisse Arbeiten
gar ein Jahr. Ich
will mich einfach nicht
unter Druck setzen lassen.
Doch als detailversessene
Person muss ich mich irgendwann
einmal zufriedengeben
und sagen: ‹So,
jetzt ist es aber genug!›»
Kim Dang
● www.christophegraber.com
FOTOS: MATHIASZUPPIGER,STEFAN INDLEKOFER,HANS-RUEDI ROHRER,KATHARINA LÜTSCHER
28 «z –die schönen seiten» ausgabe 2/13

Seite 29

10CFWMKw7DMBAFT7TWe_uJ7S6swqKAKHxJVdz7o8plBcNm5jgyGn489_PeryTgIZxqwexjNBimJ2nWRmwJhypoD8KdWyf-EiFCAdRyBC7QIsRVohf7LNo61Kqh7fN6fwHaZ1OVgwAAAA==
10CAsNsjY0MDAx1TW0NDI2NQQApoRgfw8AAAA=
80 hours on your side
TissoT Luxury AuTomATic
Eine außergewöhnliche, zeitlose Uhr, die mit einer Gangreserve
von 80 Stunden durch das COSC zertifizierte Powermatic 80 Werk
aufwartet, in einem 316L Edelstahlgehäuse mit Sichtboden
und Wasserdichtigkeit bis zu einem Druck von 5bar (50m /165ft).
in TOUCH wiTH yOUr Time
Get in touch at www.tissot.ch