Pleamle Magazin

100 Seiten|Prospekte|20.11 - 31.12.2013Angebot abgelaufenAktuelle Prospekte Angebote in Pocking

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KUNST.KULTUR
Samyi: Durch deine Arbeit wird Natur und
Technik, das Mystische bzw. die „alte“ Römerzeit
und die Moderne perfekt miteinander verbunden.
Welches Element entspricht dir selbst
am meisten?
Steiner: Meine aktive Verbindung zur Technik
ist stärker ausgeprägt als die zur Natur.
Ich sehe mich daher weniger als der Naturbursch.
Dennoch schätze ich im Stillen Natur
mehr als Technik weil sie ihr schlussendlich
überlegen und trotzdem so verletzlich ist.
Das intensive Studium und die vielen Expeditionen
mit meinem Kollegen Dedi Löffler im
Zuge des Thermenprojektes haben mich der
Natur stark näher gebracht. Mit Sicherheit bin
ich dadurch für die Natur und unsere Umgebung
neu sensibilisiert.
Samyi: Du hast der Zeit und dem Raum eine
neue Dimension gegeben. Wie würde deine
Welt aussehen, wenn du sie filmisch verändern
könntest?
Steiner: Die „Römer Zeit“ wird bei mir zum
ewigen Loop. Eine lineare Bilderfolge wird
zum übergangslosen medialen Kreis wie das
Ziffernblatt einer analogen Uhr auf dem sich
die Zeiger beständig am Ort bewegen. Der
Medienraum, also das Video, überformt den
physischen Raum, die reale Römerstraße.
Der Gedanke filmisch zu verändern klingt
sympathisch, da greife ich nicht in ein Regelwerk
ein. Tatsächlich verändert aber jeder
Künstler durch seinen Blick die Welt und stellt
diese in seiner Beobachtung „Erster Ordnung“
mit Hilfe von Werkzeugen dar, wie zum Beispiel
die Malerei, die Bildhauerei, die Fotografie,
die Medienkunst, die Architektur, die
Sprachkunst, die Musik, der Tanz u.v.m.
Es liegt an den Betrachtern alleine den Blick
des Künstlers sympathisch zu finden oder ihn
zuzulassen. Hinzu kommt auch noch deren
unterschiedliche Interpretation der Werke,
das ist gut so und hilft der Kunst stets dynamisch
zu bleiben.
Der zu schulische Weg ist es mit einem Katalog
durch eine Ausstellung zu gehen. Du
blickst nur mehr in dein Hefterl, anstatt dich
auf das Kunstwerk selbst einzulassen. Kataloge
sind zwar legitim und auch kunsthistorisch
gut aufbereitet, nur muss man dadurch
in Kauf nehmen, dass man auf vorgefertigten
Wegen wandert und neuen, eigenen Interpretationen
wenig Raum lässt.
Samyi: An welchem Projekt arbeitest du gerade
jetzt und in naher Zukunft?
Steiner: Ich fotografiere sehr viel analog. Das
bedeutet für mich als „Digitaler“ auch Neuland.
Ich weiß nicht immer ob die Bilder auch das
zeigen was ich gerade fangen möchte. Dir
fehlt das sofortige Feedback, was ich wiederum
sehr spannend finde. Mit dem Kärntner
Maler Paul Kronawetter wird es eine gemeinsame
Ausstellung von unseren Arbeiten in
naher Zukunft geben.
Gemeinsam mit David Kleinl, dem Sänger der
Band Tanz Baby!, habe ich eine alte Jugendhörspielkassette
aus dem Jahr 1984 reenacted
und als Live-Hörspiel in einer Galerie
wiederaufgeführt. Zwei Termine der Wiederaufführung
folgen im Herbst.
AQUAZEIT I
Heuer reise ich dann einmal beruflich und
einmal privat in die USA und zusätzlich habe
ich ja auch noch meinen spannenden Job an
der Universität für angewandte Kunst in Wien.
Noch spannender ist es aber gemeinsam mit
unserem 5 Monate alten Sohn das Leben beziehungsweise
„Eltern sein“ zu lernen.
www.herwigsteiner.net
Pleamle Magazin Nr 9 2012

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Pleamle-NUDEL
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DER FINKENSTEINER NUDELFABRIK
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