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M an nehme Berlin: Rund 10 Millionen Euro Hundesteuer kassiert die Stadt pro Jahr durch die rund 100.000 registrierten Berliner Vierbeiner. Eine schöne Sache, auch für Nicht-Hundehalter. Wären da nicht die gut 55 Tonnen Notdurft, die die Hunde täglich auf Berlins Straßen verrichten. Hier wiederum haben die Hundehalter hinzugelernt und sind häufig mit entsprechenden Abfallbeutelchen unterwegs. Dennoch zeigt das Beispiel die verschiedenen Seiten der Medaille. Dabei sind Hunde aus dem städtischen Alltag längst nicht mehr wegzudenken - im Gegenteil! Mehr als fünf Millionen Bürger leben in deutschen Haushalten gemeinsam mit einem Hund - logischerweise also auch viele in Großstädten. Über den Vierbeiner kommen die Menschen in Kontakt, sie gehen an die frische Luft, sie organisieren sich in Clubs. Tiere allgemein entspannen den Menschen, bei Haltern wurden positive Effekte wie ein niedrigerer Blutdruck festgestellt. Eine Studie von Mars Petcare aus dem Jahr 2012 bringt es auf den Punkt: 91 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass man sich mit Heimtier weniger einsam fühlt. Ende gut, alles gut? Nein, denn die Großstadt fordert nicht nur Halter und Nichthalter, sondern auch unsere Vierbeiner. Grund genug, einige Überlegungen anzustellen: Welcher Hund eignet sich am besten für die Großstadt? Was muss mein Vierbeiner können, was muss ich ihm beibringen, damit er sich wohlfühlt und andere Menschen sich nicht gestört fühlen? Welche Herausforderungen bietet die Großstadt, aber auch welche Möglichkeiten? Und last but not least: Wo kann ich Gleichgesinnte treffen? Welcher Hund eignet sich für die Stadt? Wer die Wahl hat und tatsächlich einen Hund halten kann - sprich wenn der Vermieter nichts dagegen hat und Frauchen oder Herrchen genug Zeit für den Vierbeiner haben können -, der hat die Qual: Für welchen Hund entscheide ich mich als Stadtmensch? Für die Großstadt gilt nicht unbedingt grundsätzlich, dass der Hund klein sein muss! Es gibt sehr anspruchsvolle kleine Hunderassen, die sehr viel Bewegung brauchen und/oder echte Wachhunde sind und deshalb viel bellen. Solche Faktoren sollten bei der Entscheidung für einen Stadthund unbedingt eine Rolle spielen. Schließlich möchten Sie keinen Ärger mit Ihren Nachbarn haben, weil Ihr Hund in Ihrer Abwesenheit bellt, das Treppenhaus unsicher macht und den Eingang bewacht, so dass niemand ins Haus kommt. Andererseits gibt es große Hunde (beispielsweise große, ältere und ruhigere Hunde aus dem Tierheim), die man sehr gut auch in der Stadt halten kann. Ob Sie sich also für einen Hund aus dem Tierheim entscheiden oder für einen Rassehund plädieren - lassen Sie sich in jedem Fall von den Fachleuten im Tierheim oder vom Züchter vorab bestmöglich über den Charakter Ihres Vierbeiners informieren. Weimaraner beispielsweise sind wunderschön, brauchen aber eine Menge Bewegungsfreiheit und Beschäftigung. Das Gleiche gilt für die kleineren Exemplare unter den Jagdhunden: Beagle beispielsweise sind fröhlich und liebenswert, aber auch äußerst aktiv - als Schoßhund taugen sie nicht! Achten Sie also darauf, dass Ihr Hund vom Charakter her sozial und freundlich eingestellt, wenig schreckhaft und stattdessen eher ausgeglichen ist. Und überlegen Sie, wie viel Zeit Sie für ihn haben können, ob Sie beispielsweise täglich weite Spaziergänge machen, regelmäßig aus der Stadt ins Grüne fahren oder eher zweimal um den Block laufen. Und vergessen Sie zuguterletzt nicht, dass Sie selbst großen Anteil daran haben, wie Ihr Hund sich entwickelt - ob er gut erzogen ist und auf Sie hört, ob er ausgeglichen ist und das Großstadtleben von Ihnen gut vermittelt bekommt und ob Sie durch Spaziergänge, Spiel und Hundesport für genügend Ausgleich sorgen. 7