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Die Thai W Siamesische Wurzeln er die Thai zum ersten Mal sieht, denkt unwillkürlich, er hat eine Siamkatze vor sich. Und damit hat er nicht ganz Unrecht, denn die Thai hat tatsächlich das Aussehen der Siam - allerdings nicht so, wie wir sie heute kennen, sondern so, wie sie noch in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aussah, bevor die Züchter sie einer Schlankheitskur unterzogen. Gegen Ende der 60er Jahre begannen sie damit, der Siam nach und nach ein zunehmend dünneres und spitzeres Aussehen zu verleihen. Das Ergebnis war eine sehr schlanke Katze mit einem schmalen Kopf und großen Ohren. Dieses moderne Erscheinungsbild stieß nicht bei allen Siamliebhabern auf Gegenliebe. Viele sehnten sich nach der gewohnten Form der Siam zurück und so entstand die Thaikatze. Zu verdanken haben wir diese vor allem einigen konservativen Siamzüchtern, die an der traditionellen Form der Siam festhielten und ihren Zuchtbestand rein beließen. Diese Katzen dienten als Basis, um eine neue Rasse zu züchten, die wieder das Aussehen der ursprünglichen Siamkatze hatte. In Anlehnung an das einstige Siam, das 1939 in Thailand umbenannt wurde, nannte man diese Neuzüchtung „Thai“. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sich die beiden Rassen auf den ersten Blick fast zum Verwechseln ähnlich sehen, denn die Thai hat schließlich den gleichen Ursprung wie die Siam. Elegante Erscheinung Der Körperbau der Thai ähnelt dem einer Siamkatze, aber in einem ausgeglicheneren, harmonischeren Verhältnis: Ihre Statur ist rundlicher und athletischer; ihr Kopf apfelförmig, nicht keilförTeil5 mig. Ihre Ohren sind mittelgroß; die Beine ein wenig kürzer, aber perfekt proportioniert. Das Fell der Thaikatze ist kurz, weich, kräftig und fein. Im Gegensatz zu dem der Siamkatze liegt es zwar fest an, aber nicht so fl ach und eng. In Sachen Fellpfl ege stellt die Thai keine großen Ansprüche - einmal mit feuchten Händen durchs Fell streichen und schon sind fast alle abgestorbenen Haare entfernt. Die Augen der Thai haben dieselbe tiefblaue Farbe wie die der Siamkatze und auch bei den Fellfarben gibt es kaum Unterschiede. Mit Ausnahme der einfarbigen Variante sind bei der Thai die gleichen Farben erlaubt wie bei der Siam. Für beide charakteristisch sind die dunklen Point-Zeichnungen an Gesicht, Ohren, Pfoten und Schwanz, die es in mehr als 20 verschiedenen Farbschlägen gibt. Diese kommen übrigens erst etwas später zum Vorschein. Wenn die Kätzchen das Licht der Welt erblicken, sind sie erst einmal alle fast weiß. 32 Katzen aus der ganzen Welt

Liebevolles Wesen Auch im Hinblick auf ihren Charakter kann die Thai ihre siamesischen Wurzeln nicht verleugnen. Gott sei Dank! Denn die Siamkatze besitzt ein wundervolles Wesen und es wäre sehr schade gewesen, wäre dieses beim Übergang zur Thai verloren gegangen. So aber verzaubert uns auch sie mit den hinreißenden Wesenszügen der Siamkatze, wozu in erster Linie ihre bemerkenswerte Intelligenz und ihr sehr starker Bezug zum Menschen gehören. Thaikatzen sind ausgesprochen anhänglich und folgen ihren Menschen gerne auf Schritt und Tritt. Natürlich erwarten sie von diesen auch jede Menge Streicheleinheiten und Zuwendungen aller Art. Doch so wichtig menschliche Gesellschaft für sie ist, sie allein reicht ihnen nicht. Wie alle orientalischen Rassen liebt auch die Thai ein intensives Leben in der Gruppe. Da wird gekuschelt und geschmust, gespielt und gerannt. Ein Leben ohne Artgenossen wäre überhaupt nichts für die schöne Orientalin. Im Übrigen sind Thaikatzen recht lebhaft und sehr verspielt, und das bis ins hohe Alter hinein. Es bietet sich deshalb an, ihnen vielfältige Spiel- und Klettermöglichkeiten zur Verfügung zu stellen - allein schon im Interesse Ihrer Wohnungseinrichtung, die vermutlich ansonsten ziemlich darunter leiden müsste. Da Thais im Allgemeinen sehr lernwillig sind, können sie sogar kleinere Kunststücke erlernen, wie zum Beispiel Apportieren. Mit Hunden vertragen sich die freundlichen Katzen in der Regel recht gut und auch andere Haustiere sind ihnen meist willkommen. Gesprächige Schönheit Noch eines haben die Thaikatzen mit den Siamkatzen gemeinsam: Sie sind allesamt ausgesprochen gesprächig. Und auch wenn die Thai nicht ganz so stimmgewaltig wie die Siam ist, so ist auch ihr Lautrepertoire durchaus dazu geeignet, um unmissverständlich auf sich aufmerksam zu machen. Das kann von einem zärtlichen Geplapper über eine mitteilsame Plauderei bis hin zu lautstarkem Kundtun von Liebesbezeugungen reichen. So oder so, in einem kann man sich auf jeden Fall sicher sein: Wenn man eine Thaikatze anspricht, bekommt man garantiert eine Antwort. Und das glücklicherweise über viele Jahre hinweg, denn dank ihrer robusten Gesundheit erfreut sich die Thai einer sehr hohen Lebenserwar(Ab) tung - 15 bis 20 Jahre sind bei ihr keine Seltenheit. 33 © Bilder: Axel Bueckert, dvr, Inna_G - Fotolia.com