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Gute Signale gibt auch das Fell - wenn sich Katzen erschrecken oder in den Angriffsmodus übergehen, sträuben sich Schwanz-, Nacken- und Rückenhaare. Die Schnurrhaare, mit deren Hilfe Katzen sich nachts unfallfrei fortbewegen, weil sie sich unter anderem mit den empfi ndlichen Haaren vorantasten, sind beispielsweise bei Gefahr streng angelegt. Krallenschärfen überall Warum schärfen sich Katzen die Krallen - unter Umständen ausgerechnet am Sofa oder an Frauchens neuer Jeans? Das Krallenwetzen hat tatsächlich noch sehr viel wichtigere Ursachen als die tägliche Maniküre und Pediküre, denn mit dieser Geste signalisieren Katzen ihre Besitzansprüche und zeigen an, dass sie Chef sind. Es ist also gewissermaßen eine Geste, die imponieren soll. Dazu gehört außerdem, dass Drüsen an den Pfoten (aber auch am Kinn, an den Wangen und am After) beim Krallenwetzen bestimmte Duftstoffe abgeben, die andere Katzen deuten können. Deshalb reibt und schmust die Katze übrigens auch gerne mit dem Köpfchen überall entlang. Körperpfl ege hoch zehn Zugegeben, Katzen schlafen viel. Aber wenn sie nicht gerade schlafen, verbringen sie die meiste Zeit damit, sich zu putzen, wie jeder Katzenbesitzer weiß. Bis zu 30 Prozent der wachen Zeit wird für die Körperpfl ege aufgewendet! Das hat natürlich mit einem gewissen Reinheitsfaktor zu tun, doch das Putzen erfüllt noch viele, viele andere Zwecke. Die raue Katzenzunge ist schlicht und einfach gut für den Katzenkörper: Das Putzen regt die Durchblutung an und es verleiht der Katze „ihren“ Duft, an dem sie andere Katzen erkennen können. Das Putzen aktiviert aber auch die Talgdrüsen der Haut, damit sie eine fettige Substanz abgeben, die wiederum das Fell schützt. Das Putzen der Katzen kann an heißen Tagen sogar die Funktion einer Air-Condition haben! Indem die Katze ihre Haare befeuchtet, senkt sie die Körpertemperatur, weil die Feuchtigkeit verdunstet. Das ist besonders deshalb wichtig, weil Katzen kaum Schweißdrüsen haben (nur am Kinn und an den Pfoten). Neben dem Eigennutz dient das Putzen bei Katzen auch der Kommunikation. So manches Herrchen oder Frauchen wird liebevoll abgeschleckt und auch Artgenossen dürfen diese Behandlung manchmal genießen. Man geht davon aus, dass Katzen mit dieser Geste ein ranghöheres Tier freundlich stimmen möchten. Sauf der Jagd - oder: pielen bis zum Umfallen Wenn sich etwas auch nur ein bisschen bewegt, schaltet die Katze sofort den Jagdmodus ein: Die Ohren werden gespitzt, die Augen sind riesig, der Körper steht unter Spannung. Katzen machen ihrem Ruf als ausgezeichnete, geduldige und schnelle Jäger alle Ehre - um diesen Ruf zu halten, trainieren sie von klein auf, und zwar spielerisch. Alle Fähigkeiten, die ausgewachsene Katzen später an den Tag legen - ob bei der Jagd oder im Zweikampf -, kann man bereits in der Katzenkinderstube beobachten: Die unbändige Neugier, sobald sich etwas bewegt, das geduckte Anschleichen, die geschickte (zu Beginn noch nicht ganz so blitzschnelle) Attacke, die Angriffslust auf die Geschwister, das Balgen. Wenn es sich später um „richtige“ Beute handelt, so wird diese meist mit einem gezielten Nackenbiss getötet. Das anschließende Spiel mit der Beute, das uns Menschen oft „gemein“ vorkommt, dient in Wirklichkeit dem Abreagieren - die Katze war bei der Jagd so hochkonzentriert und angespannt, dass sie nun beim Spiel entspannt und den Jagdstress abbaut. (aa) 28 © Bilder: Carola Schubbel, pio3 - Fotolia.com