Z die schönen Seiten

60 Seiten|Prospekte|20.11 - 31.12.2013Angebot abgelaufenAktuelle Prospekte Angebote in Woosmer

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Seite 26

26 «z die schönen Seiten» ausgabe 2/13
Fotos: pabloFaccinetto, MathiasZuppiger

Seite 27

PORTRÄT
Wievoneinem
anderen Stern
DerZürcher Juwelier Christophe Graberistmit
seinen eigentümlichen Kreationen weit über die
Landesgrenzenhinaus bekannt.Heute schmücken
sich auch Stars mitseinenWerken
Exotisch, modern, mysteriös.
Auf jeden Fall faszinierend.
Die Schmuckgebilde des
Schweizers Christophe Graber
erinnern an kostbare Geschmeide
aus einer geheimnisvollen Kultur
oder aus einem Science-Fiction-Film:
prächtige, jedoch nie protzige Stücke, die
den Betrachter dazu verleiten, in seine
eigene Phantasiewelt einzutauchen.
Seit 25 Jahren entwirft der gebürtige
Basler eigentümlichen Schmuck, der
heuteAnklang in der ganzen Welt findet.
Zuletzt konnte man seine Entwürfe in
der deutschen «Vogue» bewundern, an
keiner Geringeren als an Superstar Tina
Turner. Auch Hollywood-Schauspielerin
Salma Hayek liess sich für die Zeitschrift
mit einem Graber-Collier ablichten.
PRÄGNANTE HANDSCHRIFT
Das ist beachtlich angesichts der
mächtigen Konkurrenz internationaler
Schmuckmarken. Undesist ein Anhaltspunkt
dafür, dass Christophe Grabers
Schmuck charakterstarke Frauen anspricht,
auch jene, die von teuren Marken
überhäuft werden. «Unser Schmuck
zieht eine bestimmte Art von Kunden
an, die das Spezielle suchen. Wirhaben
eine klare, prägnante Handschrift –das
Resultat eines langjährigen Entfaltungsprozesses»,
sagt Christophe Graber.
Zeichnete sich sein Schmuck in den
Anfangszeiten eher durch klare und florale
Kreationen in Materialien wie etwa
Bronze, Ebenholz und Büffelhorn aus,
flossen mit der Zeit Formen und Oberflächenstrukturen
von Muscheln, Insekten,
Krokodilpanzern und Tierknochen
in die Entwürfe ein. Edelsteine spielten
über die Jahre immer mehr eine Rolle.
Mittlerweile weist Grabers Schmuck
eine abstraktere, grafischere Formensprache
auf, ist aber auch detailreicher
und teilweise von architektonischer
Komplexität: kostbare Skulpturen aus
Weissgold, Diamanten, oft mit prachtvollen
Steinen im Zentrum wie etwa
brasilianischem Turmalin, Mandarin-
Granat oder Barock-Perle.
Christophe Graber ist zurückhaltend
bei der Umschreibung seiner Kreationen,
will ersich doch nicht in eine
Schublade stecken lassen. Dennoch ist es
unumgänglich, dass sein Schmuck Assoziationen
an bestimmteStile und Künstler
hervorruft. Der Juwelier hört solche
Ausführungen nicht sonderlich gerne. Er
sagt: «Mich interessiert es, verschiedene
Stile und Epochen aufzunehmen und
diese auf eine moderne Art soumzusetzen,
dass am Ende nicht mehr genau ersichtlich
ist, woher diese Einflüsse stammen.
Das Endprodukt soll eigenständig
wirken und zu einer neuen Interpretation
anstossen.»
KEINE KOMPROMISSE
Der kreative Sohn eines Basler Professors
für Zahnmedizin besucht Anfang
der achtziger Jahre die Schmuck-Fachklasse
der Zürcher Schule für Gestaltung.
Graber geniesst das Studium und
erinnert sich noch heute lebhaft daran.
«Es war eine tolle Zeit, herrschten doch
rückblickend gesehen paradiesische Zustände.
Wirkonnten vier Jahre lang einfach
ausprobieren und herumwerkeln»,
so der heutige 53-Jährige. 1985 schliesst
er sein Studium ab und macht sich selbständig.
Erste Erfolge treten relativ früh
in Form von Auszeichnungen ein. 1988
eröffnet Graber sein eigenes Geschäft in
der Zürcher Altstadt. Von Anfang an
geht der junge Schmuckmacher seinen
eigenen Weg, beschliesst, möglichst
keine Kompromisse einzugehen; in die
Schiene eines Goldschmieds für Änderungen
und Reparaturen will erauf keinen
Fall geraten. Um sich über Wasser zu
halten, arbeitet Graber nebenbei als

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Oben, von links
nach rechts:
Armband in Weissgold
mit einem gelben
Ceylon-Saphir
(194,81 Kt) und
gelben Brillanten.
Ring in Weissgold
mit einer Südsee-
Zuchtperle und
Brillanten.
Ohrhänger
in Weissgold mit
handgeschnitzten
Drachen in
Mammutbein, mit
Burma-Rubin
und Brillanten.
Armspange
in Langustenform
in Weissgold mit
zwei Chrysoberyll-
Katzenaugen.
Linke Seite:
Christophe Graber
in Zürich,
Dezember 2012.
«z –die schönen seiten» ausgabe 2/13 27