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60 Seiten|Prospekte|20.11 - 31.12.2013Angebot abgelaufenAktuelle Prospekte Angebote in Woosmer

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Seite 16

KOLUMNE
Allesüberich
Grinberg?Psychoanalyse?Familienaufstellung?
Welche Therapien gefragtsind –und welche wirklich helfen.
Von Mikael Krogerus und RomanTschäppeler
Wir leben in einer Diktatur
der Selbstoptimierung.
Wernicht erfolgreich im
Beruf ist, sich selbst verwirklicht,
zu den Kindernschaut,
seine(n) Partner(in) bekocht
sowie sexuell befriedigt und dabei entspannt
und glücklich bleibt, ist gesellschaftlich
erledigt. Gesundheit ist dabei
dashöchsteGut. Die matchentscheidende
Frage lautet nicht mehr: Wasmachst
du? Sondern: Wiegeht es dir? Gesund ist
das neue Cool. Healthstyle hat Lifestyle
abgelöst.
Die Folgen: Weil die Nachfrage nach
Produkten, die einen Gesundheitsnutzen
versprechen, steigt und gleichzeitig
unser Wissen über Gesundheit zunimmt,
ist der Markt geprägt von hysterischen
Trends und saisonalen Moden; die Wunderpille
vom letzten Jahr wird verdrängt
vom neuen Nahrungsergänzungsmittel,
das Neurofeedback von der Schema-
Therapie. Wir beobachten zwei Entwicklungen:
Zum einen eine rasanteMedikalisierung
–noch nie gab es so viele so
potente Medikamente. Zum anderen
verliertdie Psychoanalyse an Bedeutung.
Undauch die Psychotherapie –noch unumstrittene
Nummer 1–wird bedrängt
von neuen eklektischen Therapieangeboten,
die weniger klinische Störungen
beheben wollen als vielmehr eine Art
Detox für die Seele anbieten. Stilprägend
ist die Grinberg-Methode, die neue
israelische Trend-Therapie, die für eine
Abkehr von der problemorientierten
Gesprächstherapie hin zur performanceverbessernden
Körpertherapie steht.
Andererseits ist da auch RBT, die «religious-based
therapy». Religion, eigentlich
der älteste aller Heilansätze, war
lange verpönt unter Therapeuten.
In Wirksamkeitsuntersuchungen schnitt
das Beten schwach ab, der Placebo-
Effekt aber liess sich nicht von der Hand
weisen. Immer mehr US-Therapeuten
vermengen nun herkömmliche psychotherapeutische
Ansätze mit den Lehren
einer der monolithischen Religionen.
Aber welche Therapie hilft? Wir
orientieren uns an den Wirksamkeitsnachweis-Studien
des Berner Psychotherapieforschers
Klaus Grawe und vergleichen
die Popularität von Therapien (In/
Out) mit ihrer Effektstärke (Minus/
Plus). Vereinfachend kann man sagen, es
gebe drei Gruppen: Methoden, deren
Wirksamkeit zweifelsfrei nachgewiesen
werden konnte (rechts im Bild). Methoden,
deren Wirksamkeit uneindeutig war
(mittig). Und Methoden, deren Wirksamkeit
nicht nachweisbar war (links).
Mikael Krogerus schwört auf Grinberg,Roman
Tschäppeler vertraut dem Coaching durch Freunde.
Ganz ohne therapeutische Hilfe schrieben die beiden
zahlreiche Bücher,darunter den Entscheidungsratgeber
«50 Erfolgsmodelle» (Kein&Aber).
FOTOS: PD
16 «z –die schönen seiten» ausgabe 2/13

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Elegance is an attitude
Simon Baker
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