Freundemagazin - Start in den Frühling

65 Seiten|Zoo & Co.|16.2 - 16.5.2012Angebot abgelaufenAktuelle Zoo & Co. Angebote in Bonn

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freunde & freizeit Überraschend rekordverdächtig! Das Tierreich ist voller extremer Maßstäbe, die es locker ins Guinness-Buch der Rekorde schaffen. Viele Beispiele dafür sind uns wohlbekannt: Das größte Tier der Erde ist der Blauwal, der bis zu 150 Tonnen auf die Waage bringen kann. Das höchste Tier ist mit bis zu sechs Metern zweifelsohne die Giraffe. Und am weitesten springt das Riesenkänguru ­ bis zu 13,5 Meter segelt es durch die Luft. Doch jenseits dieser offensichtlichen Rekordhalter bietet das Tierreich auch etliche rekordverdächtige Überraschungen. (aa) Den größten Hunger ... ... hat ausgerechnet ein besonders kleiner Vertreter der Tiere: Die Spitzmaus muss gut 22 Stunden pro Tag futtern, um sich ausreichend zu ernähren und nicht an Nahrungsmangel einzugehen. Sie verzehrt dabei so viel Nahrung, wie sie Gewicht auf die Waage bringt. Zum Vergleich: Ein Elefant frisst zwar auch bis zu 20 Stunden pro Tag ­ er bewältigt dabei jedoch ,,nur" 200 bis 300 Kilogramm Futter, also gut ein Neuntel seines Körpergewichts. che Weitere tieris e auf rde finden Si Reko ooundco.de w w w.z Der dichteste Pelz ... ... eines Tieres ist nicht nur mollig warm, sondern auch absolut wassertauglich: Er gehört dem Seeotter. Als einziges Säugetier, das im Meer lebt, ist der Seeotter nicht mit einer isolierenden Fettschicht ausgestattet. Stattdessen schützen ihn bis zu 120 000 Haare pro Quadratzentimeter vor dem kalten Nass. Zum Vergleich: So viele Haare, wie der Seeotter auf einem einzigen Quadratzentimeter seines Körpers aufweist, hat der Mensch auf dem ganzen Kopf! Der schnellste Flieger ... © Fotos: Freddy Smeets (Spitzmaus), Bergfee (Wanderfalke), radopix (Otter) ­ Fotolia.com ... ist wahrhaft kamikazemäßig unterwegs: Geht der Wanderfalke in den Sturzlug über, erreicht er gut und gerne eine Geschwindigkeit von bis zu 360 km/h. Das muss er auch, denn seine bevorzugte Jagdweise ist es, Vögel im freien Luftraum zu reißen. Mit seiner Flügelspannweite von bis zu 114 Zentimetern hat der Wanderfalke außerdem die ganze Welt erobert und kann damit einen weiteren Rekord für sich verbuchen: Er gilt als am weitesten verbreitete Vogelart, die wir kennen. 43

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freunde & tipps Futter für die Maus Die richtige Ernährung von Mongolischen Rennmäusen arg ist sie, die Heimat der Mongolischen Rennmaus in den Steppen Zentralasiens. Auf dem sandigen, meist knochentrockenen Untergrund ist kaum Platz für eine üppig wachsende Vegetation. Auf den ersten Blick mag man sich kaum vorstellen, dass es Lebewesen gibt, die sich in dieser tristen Einöde freiwillig aufhalten, zumal im Winter Durchschnittstemperaturen von ­20 °C herrschen, während im Sommer das Thermometer auch Spitzenwerte bis zu +50 °C anzeigt. Und doch hat sich die Mongolische Rennmaus (Meriones unguiculatus) genau dieses Gebiet als Lebensraum erkoren. Wer in einer solchen Umgebung nicht nur überleben möchte, sondern auch eine Familie gründen und seine Jungen großziehen will, darf an sein Futter keine großen Ansprüche stellen und so ernähren sich die wild lebenden ,,Mongolen" von allem, was ihnen die Natur bietet: Gräser, Kräuter, Samen, Wurzeln, Rinde und Insekten. K die Zusammensetzung der Nährstoffe. Während die Nahrung der freilebenden Mongolen hauptsächlich Kohlenhydrate, ergänzt durch Eiweiße, enthält, bekommen die als Heimtier geplegten Rennmäuse häuig ein Futter, dessen Fettgehalt den natürlichen Bedarf um ein Vielfaches übersteigt. Die Folge sind Übergewicht und Verfettung von Leber und Herz. Für eine artgerechte Haltung sind deshalb die Unterbringung in einem ausreichend großen und reich strukturierten Käig und die artgerechte Ernährung die wichtigen Aspekte. Es ist schwer möglich, den von uns geplegten Rennmäusen die gleiche Ernährung anzubieten, wie sie ihnen in den Steppen Zentralasiens zur Verfügung steht. Wir haben einige Tipps für Sie, wie Sie Ihren Rennmäusen einen gesunden Speiseplan anbieten können. Körnerfutter ­ das Hauptfutter für Rennmäuse Da der Großteil des natürlichen Futters von Rennmäusen überwiegend aus verschiedenen Sämereien besteht, ist ein ausgewogenes Körnerfutter die beste Grundlage für eine artgerechte Ernährung. Der überwiegende Teil des Körnerfutters sollte dabei ­ wie auch in der Natur ­ aus mehlhaltigen Saaten bestehen. Hierzu gehört z.B. die Spitzsaat, die auch als Glanz- oder Kanariensaat bezeichnet wird. Aber auch die verschiedenen Hirsesorten zählen zu den mehlhaltigen Saaten. Idealerweise bestehen etwa 70 Prozent des Futters aus diesen energiearmen Saaten. Spitzsaat sollte dabei den Großteil der Mischung ausmachen, die weiteren mehlhaltigen Saaten werden in geringeren Mengen hinzugemischt. Da Rennmäuse auch Fett benötigen, sollten auch ölhaltige Saaten, vor allem Neger- und Kardisaat, im Futter vorhanden sein. Perilla, Leinsaat, Hanf und die sogenannten Wildsamen wie Mohn und Sesam ergänzen den Anteil an ölhaltigen Saaten. Der Hanfanteil sollte dabei 3 Prozent nicht überschreiten, da eine übermäßige Verfütterung von Hanf vermutlich Stoffwechselstörungen verursacht. Eine solche Saatenmischung lässt sich relativ leicht selbst herstellen. Eine Mischung aus zwei Teilen Wellensittichfutter und einem Teil Kanarienvogelfutter enthält alles, was ein Grundfutter für Rennmäuse braucht. Mongolische Rennmäuse als Heimtiere Die in Menschenobhut lebenden Artgenossen haben es da doch bedeutend besser, denn sie haben nicht nur immer angenehme Raumtemperaturen in ihrem Refugium, auch ihr Futternapf ist ständig gefüllt. Zudem enthält er auch eine Vielzahl an nährstoffreichen Bestandteilen. Doch Halter von mongolischen Rennmäusen müssen bei deren Fütterung beachten, dass ihre Ernährung in der Natur häuig anders zusammengesetzt ist als die für Heimtiere. Dies gilt vor allem in Bezug auf 44 © Fotos: Ralf Sistermann