Freundemagazin - Start in den Frühling

65 Seiten|Zoo & Co.|16.2 - 16.5.2012Angebot abgelaufenAktuelle Zoo & Co. Angebote in Bonn

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? ? ? ? freunde & tipps ? FRAGEN Antworten Unser Havaneser Welpe hat Probleme beim Zahnwechsel. Die Milchzähne wollen nicht ausfallen, obwohl die zweiten schon durchgebrochen sind. Was kann man tun? ? ? von Tierärztin Barbara Welsch M ilchzähne, die nicht ausfallen, nennt man persistierende Milchzähne. Dieses Problem tritt gerade bei Zwergrassen recht häufig auf. Leider handelt es sich dabei nicht nur um einen Schönheitsfehler, sondern um ein ernstes Problem, weil die Milchzähne die normale Gebissentwicklung erheblich stören und die zweiten Zähne schädigen können. Denn zwischen Milchzähnen und zweiten Zähnen bilden sich enge Nischen, in denen sich Futterreste ansammeln und zu Entzündungen führen können. Lassen Sie das Gebiss Ihres Hundes von einem Tierarzt untersuchen und gegebenenfalls die Milchzähne von ihm ziehen. Im Anschluss an die Gebisssanierung sollten Sie die Zähne Ihres Hundes sorgfältig pflegen. Ihr ZOO & Co. Fachmann berät Sie gerne darüber, welche Möglichkeiten es gibt. ? ? Unsere zwei Zwergkaninchen sollen im Frühjahr in ein Freigehege im Garten umziehen. Stimmt es, dass sich die Kaninchen im Freiland mit Myxomatose anstecken können und wie kann man die Tiere schützen? D ie Myxomatose ist ebenso wie die RHD, das hämorrhagische Fieber der Kaninchen, eine sehr schwere Erkrankung, die häufig zum Tod der Tiere führt. Auch Kaninchen in Wohnungshaltung können sich mit Myxomatose oder RHD infizieren, weil diese Krankheiten von Insekten und von verseuchtem Grünfutter übertragen werden können. Dies ist jedoch kein Grund, auf Grünfutter zu verzichten. Denn Gras und Kräuter sind das wichtigste und gesündeste Futter für Kaninchen. Besser schützt man seine Kaninchen, indem man sie gegen beide Krankheiten impfen lässt. Wenn die Kaninchen bisher noch nicht geimpft waren, sind eventuell je zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen nötig. Am besten lässt man die Kaninchen im Januar, Februar bis Anfang März impfen. So kann sich ein zuverlässiger Abwehrschutz aufbauen, bevor die Insekten- und Grünfuttersaison so richtig losgeht. © Foto: dieter76 (oben), Vidady (Mitte), Jiri Hera (unten) ­ Fotolia.com ? ?H ? Wir haben im November ein Kätzchen bei uns aufgenommen. Die kleine Mia ist jetzt etwa viereinhalb Monate alt und unsere Frage ist, wann wir sie kastrieren lassen sollen. Geht das denn schon vor der ersten Rolligkeit? Mia soll im Frühjahr Freigang bekommen, wir wollen aber auf keinen Fall Nachwuchs. eutzutage empfiehlt man, Katzen bereits vor der ersten Rolligkeit zu kastrieren. Die frühe Kastration schadet den Katzen nicht. Im Gegenteil: Je älter die Katze bei der Kastration ist, desto größer sind die Gefahr von Komplikationen und bei Freilaufkatzen das Risiko einer unerwünschten Trächtigkeit. Tatsächlich sind Herbstkätzchen häufig frühreif, weil sich der Fortpflanzungszyklus bei Katzen nach der Tageslichtlänge richtet. Das heißt, sobald die Tage im Februar spürbar länger werden, kommen viele Katzen, auch die sehr jungen, in Hitze. Gerade wenn Mia Freigang erhalten soll, wäre eine Kastration in den nächsten Wochen ratsam. Nach der Kastration kann übrigens ein spezielles Futter helfen, Übergewicht zu verhindern. Fragen Sie Ihren ZOO & Co. Experten, welche Futtersorte für Ihre Mia sinnvoll wäre. 39

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freunde & interessantes Irritiert schaut das Mädchen umher, dann fragt es laut die Mutter: ,,Wo sind denn die Ziegen?" Die Mutter schaut sich aber ebenso verwirrt in der Gegend um, denn Ziegen sind tatsächlich nirgendwo zu entdecken. Woher kommen aber dann die meckernden Rufe? Als Ursprung wird schließlich ein kleiner grüner Sittich ausgemacht. ,,Der macht die Ziegen nur nach", erklärt die Mutter ihrem Kind. Dies ist aber nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich stammen die meckernden Rufe von dem grünen Sittich mit der roten Kappe, aber er macht die Ziegen nicht nach, sondern lässt seine arttypischen Rufe erklingen. Kein Wunder also, dass er Ziegensittich genannt wird. Sein wissenschaftlicher Name Cyanoramphus novaezelandiae beschreibt sowohl seine Färbung als auch seine Herkunft, denn tatsächlich ist der Ziegensittich grünlich gefärbt, wobei er je nach Lichteinfall einen mehr oder weniger deutlichen blauen Schimmer besitzt. Die Heimat des kleinen Papageien ist Neuseeland, wo er mit wenigen verwandten Arten fast die gesamte Papageienpopulation ausmacht. Aber nicht nur sein Ruf, der so gar nichts mit den teils sehr schrillen Kreischlauten seiner Verwandten zu tun hat, ist ungewöhnlich. Auch seine Fortbewegung unterscheidet sich von der vieler andere Papageien. Ziegensittiche sind zwar geschickte Flieger, am liebsten bewegen sie sich aber auf dem Boden laufend fort. Dies brachte ihnen auch die wissenschaftliche Bezeichnung Laufsittich ein. Der Grund für die laufende Fortbewegung ist in ihrer Heimat zu suchen. Da Neuseeland vor der Besiedelung durch die Europäer keinerlei Landraubtiere beherbergte, war eine schnelle Flucht durch Fliegen für die Sittiche kaum nötig. Wie viele andere neuseeländische Vögel, wie beispielsweise der neuseeländische Nationalvogel, der Kiwi (Apterygidae), verzichteten die Ziegensittiche auf das energiezehrende Fliegen und bewegten sich lieber laufend fort. Im Gegensatz zum Kiwi behielten die Ziegensittiche aber ihre Flugfähigkeit bei, machen davon aber im Vergleich zu vielen anderen Vögeln eher selten Gebrauch. Ihre ungewöhnliche Art der Fortbewegung und die Eigenart, dass Ziegensittiche gerne auf dem Boden brüten, hat sie in Neuseeland fast an den Rand der Ausrottung gebracht. Mit den europäischen Siedlern kamen nämlich auch Katzen, Hunde und vor allem Ratten auf die Insel, wo sie sich enorm schnell vermehrten. Und diesen ielen die am Boden brütenden 40 © Fotos: Farinoza ­ Fotolia.com