mbeat Entertainment Magazin

68 Seiten|Müller|1.8 - 31.8.2013Angebot abgelaufenAktuelle Müller Angebote in Scholterhaus

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Kino | Features spätestens dann komplett aus dem Ruder läuft, als der Himmel sich auftut, ein paar brave Seelchen eingeholt Das ist das Ende ... Und Ein Riesenspass! 90 Bpm Die Welt geht unter und in den Himmel kommt fast niemand. Zumindest nicht die Bande um James Franco, Seth Rogen, Jay Baruchel und Co., die sich in diesem bitterbösen Spaß selbst spielt und auch gehörig auf die Schippe nimmt. Da wird gekifft, gesoffen und übereinander hergezogen, dass es eine wahre Freude ist, wobei die Party auf James Francos Anwesen Trance Gefährliche Erinnerung 80 Bpm Nach Danny Boyles künstlerisch wertvollen Ausflügen zum „Slumdog Millionär“ oder für „127 Hours“ in die Wüste mutet das hier fast wie eine Fingerübung an. Eine immens unterhaltsame wohlgemerkt, paart der Brite hier doch „Inception“-öse Gehirnverschwurbelung mit klassischen Heist-Movie-Motiven und garniert das Ganze noch mit einem immens stylischen Look. Warum der clever-brutale Thriller in Deutschland erst so spät und ausgerechnet gegen den „Lone Ranger“ starten darf, sei dahingestellt, als kurzweilige Thrillerunterhaltung für Erwachsene könnte er aber genau die richtige Alternative zum Blockbustereinerlei darstellen. James Mcavoy gibt hier den nur vermeintlich einfachen Auktionator Simon, der uns erst mit den aufwändigen Sicherheitsvorkehrungen rund um einen millionenschweren Goya vertraut macht, um anschließend von Vincent Cassell & Co. überfallen zu werden. Irgendwie gelingt es Simon trotzdem, das Bild in Sicherheit zu bringen. Allerdings um den Preis einer ziemlich mächtigen Amnesie. Weshalb er auch gar nicht weiß, dass er mit den Gangstern unter einer Decke steckt, die natürlich wissen wollen, wo sich das 62 werden und dem Rest der Erde eine recht dämonische Apokalypse droht. Denn jetzt sind die Hölle in bester Sartre-Manier die anderen bzw. die Jungstars sich selbst. Denn verbarrikadiert hinter den Mauern von Francos Anwesen tobt bald ein erbitterter Kampf um Ressourcen (Betten, Pornoheftchen). Während vor der Tür das Ende der Welt tobt und für ein paar spektakuläre Momente sorgen darf. Das sowohl in Sachen Humor als auch Horror ziemlich harte Ergebnis dürfte hierzulande jedenfalls für ebenso heftiges Gelächter sorgen, wie es das bereits in den Usa getan hat. Und Seth Rogen und seinen Regie- und Drehbuchpartner Evan Goldberg nachhaltig an der Spitze des etwas derberen amerikanischen Komikolymps etablieren. Wenn die Erde denn noch lange genug steht ... ss Das ist das Ende | Sony / Usa 2013 | Regie Darsteller Seth Rogen, Evan Goldberg James Franco, Seth Rogen, Jonah Hill | Filmstart 08.08. gestohlene Bild befindet. Hierfür packt man den Komplizen auf den Stuhl einer ebenfalls eingeweihten Profihypnotiseurin. Und die führt Simon und uns tief in seine Psyche zurück und lässt Reales und Eingebildetes, Wunsch und Wirklichkeit bald auf perfide Art und Weise miteinander verschmelzen. Spannend! cb Trance | Fox / Gb 2013 | Regie Danny Boyle | Darsteller rio Dawson, Vincent Cassell | Filmstart 08.08. James Mcavoy, Rosa

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Special | Kino Filmfest München 2013 Tv Kills The Movie-Star (Fast) alles anders beim 32. Filmfest in München: Neben neuen Spielstätten erfindet sich Deutschlands zweitgrößtes Filmfestival auch in Sachen Sektionen ein Stück weit neu. Und zeigt, dass die Zukunft des Films wohl vor allem zuhause liegt. Große Namen aus dem In- und Ausland gab es zwischen dem 27.06. und dem 05.07. in München zu feiern: Denn neben nationalen Größen wie Oscar-Preisträgerin Caroline Link, die das 32. Filmfest München mit einer Weltpremiere ihres neuesten Films „Exit Marrakesch“ eröffnen durfte, tummelten sich auch etliche Stars des internationalen Film-Jetsets auf dem roten Teppich in der bayerischen Landeshauptstadt. Die sich diesmal vor allem über einen Großteil der bereits in Cannes gezeigten bzw. prämierten Filme freuen durfte. Denn neben dem Goldene-Palme-Gewinner „La Vie D’Adèle“, dem großen Aufreger „Only God Forgives“ (dessen Regisseur Nicolas Winding Refn bereits zum dritten Mal in München zu Gast war), dem großartigen „Nader & Simin“-Nachfolger „Le Passé“ oder James Grays „The Immigrant“ (mit Marion Cotillard und Joaquin Phoenix) war auch das mexikanische Drogendrama „Heli“ zu sehen, das - wie bei seiner Cannes-Premiere - auch in München ausgezeichnet wurde. Wobei traditionell zwei weitere Sektionen im Fokus des Münchner Filmfests stehen: Die International Independents (in Ablösung der American Independents) sowie die Sektionen zu Neuem Deutschen Kino sowie dem Neuen Deutschen Fernsehen. Und während erstere mit dem gefeierten (und provozierend offenherzigen) „Love Steaks“ gleich einen vierfachen Preisträger hervorbrachte, unterstrich letztere, dass es auch in Deutschland möglich ist, zumindest punktuell und in Sachen Tv-Filme herausragendes Fernsehen zu produzieren. Wie das Ganze in Serie funktioniert, das zeigen seit Jahren die auch hierzulande Das Entertainment Magazin von gefeierten Tv-Hits aus den Usa, Großbritannien oder Skandinavien, Formate, denen man bereits länger die Zukunft des Filmemachens prophezeit. Nur folgerichtig also, dass man München erstmals mit einem Serienspecial beglückte, in dessen Rahmen u. a. die neuesten Episoden aus aktuellen Hits wie „Downton Abbey“, „Mad Men“ oder „Veep“ sowie künftigen Highlights der Marke „Banshee“ oder „Ripper Street“ gezeigt wurden. Das zweite spannende Special widmete sich einer weiteren aktuellen Entwicklung: Der Verschränkung von Film- und Computerspielwelten. Ein Phänomen, das neben aufschlussreichen Panels seinen Ausdruck auch in Screenings diesbezüglich einflussreicher Filmhighlights („Tron“) und Dokumentationen („Minecraft: The Story Of Mojang“) fand. Hiermit und mit der Einladung von Kinovisionären wie Alejandro Jodorowsky hat München gezeigt, dass es in Sachen Film für die Zukunft gewappnet ist. Auch wenn diese sich zunehmend ins heimische Wohnzimmer verlagern dürfte. cb 63