Gartenteich Katalog 2012

114 Seiten|Zoo & Co.|1.3 - 31.12.2012Angebot abgelaufenAktuelle Zoo & Co. Angebote in Bonn

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Natur- und Biotopteich Biotopfische ­ nicht immer bunt, aber interessant im Verhalten ZOO & Co. Tipp In den warmen Monaten im Jahr kann es im Teich zu Sauerstoffschwankungen kommen. Oxydatoren gleichen Sauerstoffmangel selbstständig aus (mehr Infos erfahren Sie auf der Seite 77). Einheimische Fische sind ideale Tiere für den Gartenteich. Die sogenannten Biotopfische sind optimal an unsere Breiten angepasst und nicht selten kommen sie nur mit der anfallenden Naturnahrung aus. Viele von ihnen dienen der natürlichen Algen- oder Mückenlarvenbekämpfung. Im Frühjahr und wenn die Nachkommen da sind, sollten Sie die Tiere selbstverständlich mit Ersatzfutter wie dem neuen KI KA IBA KOI Natur Trio oder mit Teichflockenfutter konditionieren. Bitte entnehmen Sie die Tiere nicht den heimischen Biotopen, da eine Entnahme nicht mehr erlaubt ist. Biotopfische für kleine Gartenteiche Stichlinge ­ galante stachlige Ritter Die gewandten Schwimmer werden bis zu 10 cm groß. Stichlinge (Gasterosteus aculeatus) ernähren sich von Kleintieren wie Insektenlarven und Würmern, aber auch von Fischlaich und -brut. Somit tragen die interessanten Fische zur Regulierung der Goldfischpopulation bei. Elritzen ­ friedliche Bewohner Die Elritze (Phoxinus laevis) ist ein kleiner, lebhafter Schwarmfisch. Die Nahrung des bis zu 10 cm groß werdenden Fisches besteht aus Insektenlarven, Fischlaich, Kleinkrebsen, Algen, Anflugnahrung und Jungfischen. Sie benötigt sauberes, klares und sauerstoffreiches Wasser. Daher empfiehlt sich der Einsatz von Filteranlagen oder Bachläufen zur Sauerstoffanreicherung. Seit einiger Zeit gibt es auch eine attraktive goldene Form der Elritze. Moderlieschen ­ gut gegen Stechmückenlarven Moderlieschen (Leucaspius delineatus) bewohnen stehende und schwach fließende Gewässer. Als Schwarmfische leben sie gesellig im Oberflächenwasser und halten sich gern im dichten Pflanzenbewuchs der Uferregion auf. Gefressen werden Insektenlarven, Algen, Wasserflöhe und Anflugnahrung. Der Name Moderlieschen leitet sich von ,,mutterlos" ab, da oft Wasservögel die Eier in unbesiedelte Gewässer eintragen. 24

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Natur- und Biotopteich Biotopfische für Teiche ab 2.000 l Inhalt Gründlinge ­ Helfer am Teichboden Der Gründling (Gobio gobio) ist ein gesellig lebender Bodenfisch. Er kann in leicht fließenden, aber auch stehenden Gewässern mit kiesigem oder sandigem Grund und etwas Pflanzenwuchs gehalten werden. Gründlinge werden etwa 10 cm groß und ernähren sich von Insektenlarven, Weich- und Krebstieren. Bitterlinge und Teichmuscheln ­ eine faszinierende Symbiose Der Bitterling (Rhodeus amarus) ist in der Laichfärbung einer der schönsten Biotopfische. Er mag pflanzenreiche, flache, langsam fließende oder stehende Gewässer mit sandigem oder schlammigem Grund. Bitterlinge sind bei der Fortpflanzung auf Muscheln angewiesen, die denselben Lebensraum bewohnen. Die 6 bis 9 cm großen Fische ernähren sich von Wirbellosen, Insekten und Algen. In der Laichzeit von April bis Juni wächst den Weibchen direkt hinter der Afteröffnung eine 5 bis 6 cm lange Legeröhre. Diese hilft dem Weibchen, die Eier in den Kiemenraum der Süßwassermuscheln abzulegen. Damit die Muscheln überleben, erhält jede Muschel nur ein bis zwei Eier. Die Spermien der Männchen kommen durch das Atemwasser in den Kiemenraum der Muscheln und befruchten dort die Eier. Bis die Larven schwimmen können, bleiben sie in den Muscheln. Die Muscheln nutzen anschließend die Fische, indem sich ihre Larven (Glochidien) an sie anheften und durch sie verbreitet werden. Die Orfe ­ lebhaft und schön In der Wildform silbern glänzend und als Zuchtform in Gold und Blau erhältlich ist die Orfe oder besser der Aland (Leuciscus idus). Der um die 40 cm groß werdende Schwarmfisch ernährt sich je nach Größe von Schnecken, Insektenlarven bis zu kleinen Fischen. Der Oberflächenfisch wurde über lange Zeit zur Wassergütemessung in Laboratorien verwendet und gab durch sein Verhalten Rückschlüsse auf die Verschmutzung des Wassers wieder. Teich- oder Malermuscheln ­ die Filtrierer Teichmuscheln (Anodonta cygnea) und Malermuscheln (Unio pictotorum) verankern sich mit ihrem Fuß im Boden. Dazu sollte den 10 ­ 15 cm groß werdenden Tieren weicher, sandiger Boden z. B. in Wasserpflanzkörben angeboten werden. Die Muscheln bewegen sich mit ihrem Fuß im sandigen Bereich und arbeiten den Bodensatz der Teiche auf. Gefressen, besser filtriert werden täglich bis zu 1.000 Liter Wasser mit Detritus, Plankton und vor allem Schwebalgen. Somit sollten Muscheln in keinem Biotopteich fehlen. 25