Europark Das Magazin 2013

60 Seiten|Prospekte|19.11 - 30.11.2013Angebot abgelaufenAktuelle Prospekte Angebote in Rümmingen

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Frühling
Typen sind gefragt in der Welt des Sports.
Menschen, die nicht nur durch außergewöhnliche
Leistungen auffallen, sondern
auch durch ihre Persönlichkeit. Wie Toni
Sailer, Franz Klammer, Hermann Maier, die
sich im Skirennsport Denkmäler gesetzt
haben. Ihr legitimer Nachfolger kommt aus
»Magic Marcel«
rockt die Skiwelt
Annaberg: Marcel Hirscher, geboren am
2. März 1989, 1,73 m groß, 73 kg schwer.
Der regierende Gesamtweltcupsieger hat in
dieser Saison erstmals den Slalomklassiker
in Kitzbühel gewonnen. Rund 21.000
Zuschauern hat Hirscher am Ganslernhang
mit seinem Höllenritt bewiesen, Dass er
nicht nur im Riesentorlauf zu den Top-
Anwärtern für die Kristallkugel und den
Gesamtweltcup zählt.

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Foto: © ATOMIC Austria GmbH / Jürgen Skarwan
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EUROPARK-Magazin: Ihr Sponsor
Raiffeisen startete eine Umfrage,
in der 95 Prozent der Befragten Sie
als Siegertypen und großes Vorbild
für die Jugend beschreiben. Sie
gelten als sympathischer, bodenständiger
aber auch lässig-cooler und
fairer Teamplayer. Wie sehen Sie
sich selbst?
Hirscher: „Ich bin, wie ich bin. Ich will
authentisch bleiben, aber ich weiß auch,
dass ich nicht jedem gefallen kann.“
Sie werden als Megastar, Genie und
sogar als Lionel Messi des Skisports
bezeichnet. Fühlen Sie sich als Star?
„Es ist schwierig, sich selbst zu positionieren.
Wer ist schon ein Star? Ich erkläre
mich jedenfalls nicht zum Star.“
Wen denn dann?
„Brad Pitt zum Beispiel, David Beckham,
Rihanna – das sind weltbekannte
Menschen. Für mich ist auch eine
Krankenschwester, die tagtäglich
Patienten betreut, ein Star.“
Was empfinden Sie beim Anblick der
Kristallkugeln, die Sie in der Vorsaison
im Weltcup gewonnen haben?
Die große Kugel für den Gesamtsieg,
die kleine für den Triumph im
Riesentorlauf.
„Ja, wenn ich die Glaskugeln beim
Frühstück neben mir sehe, dann ist das
schon beeindruckend.“
In der Vorsaison haben Sie € 381.680
Preisgeld verdient. Welchen Luxus
gönnen Sie sich?
„Was bedeutet denn Luxus? Wenn ich mir
ein Mal im Jahr einen Urlaub leisten
kann? Oder muss ich ein Penthouse
haben? Ich brauche nicht viel Geld, denn
250 Tage im Jahr wohne ich in Hotels.“
Sie sind immer lässig gekleidet.
Gehen Sie gern Shoppen?
„Nicht ungern, aber eher selten. Ich trage
gern coole Jeans, Hoodies und meine
Wollmütze. Meistens zieht mich meine
Freundin Laura an, das passt schon so.“
Sind Sie daheim ein Macho oder
hilft Marcel Hirscher auch im
Haushalt mit?
„Ich koche ganz gern, aber meistens bin
ich nach den anstrengenden Renntagen zu
faul. Wenn ich was mache, dann sind
Steaks und Salate meine Favoriten, aber
auch mal eine leckere Wok-Pfanne.“
Wie kann man sich die Freizeit eines
Weltklassesportlers vorstellen?
„Ich gehe gerne Motocrossfahren oder mit
dem Kajak ins Wasser. Nach den Rennen
freue ich mich auf Entspannungstage mit
meiner Freundin Laura und mit unserem
Hund Timon. Wenn ich nicht in der Natur
bin, spiele ich auch gerne auf meiner
Spielkonsole.“
Gehen Sie auch mal auf ein Bier mit
Freunden?
„Wenn keine Rennen sind, dann gönne ich
mir natürlich mal ein oder zwei Bier mit
Freunden. Ins Kino gehe ich auch sehr
gerne und regelmäßig, wenn die Zeit es
zulässt. Ins Theater selten, aber immer
öfter. Unlängst war ich mit Laura in der
Fledermaus, doch die Liebe zu Operetten
konnte ich dort nicht finden.“
Was wird später einmal sein?
„Da werd’ ich ein Haus am See haben, mit
Familie und fünf Hunden.“
Sie sind ein deklarierter Fan des FC
Barcelona und fasziniert von Ausnahmekönner
Lionel Messi, der im
Jahr € 33 Millionen verdient:
Kassieren die Skifahrer vergleichsweise
zu wenig?
„Na ja, bei uns gibt es schon noch Luft
nach oben. Andererseits verdienen andere
Sportler, die auch ihr Leben riskieren, zu
wenig. Wie Motocrossfahrer zum Beispiel.“
Marcel Hirscher – der bodenständige
Megastar. Er ist einer, der keinen
Starkult kennt und auch schon die
Schattenseiten des Lebens kennengelernt
hat. Sich selbst treu bleiben ist ihm
wichtig, ganz egal, wie groß seine Erfolge
auch noch werden. ■
Skistars von einst und jetzt
über ihren Konkurrenten
Marcel Hirscher:
Aksel-Lund Svindal, Norwegens
Superstar und großer Rivale des Salzburgers
im Kampf um den Gesamtweltcup,
vor dem Lauberhornrennen in Wengen:
„Marcel ist für mich ein härterer Gegner
als es Benjamin Raich war. Warum? Weil
er, als Prototyp der heutigen Generation,
viel schneller fährt.“
Mikaela Shiffrin, 17-jähriger US-Teenager
und neuer Stern am Slalomhimmel,
outete sich als „großer Fan“ von Marcel
Hirscher und schwärmt über den Österreicher:
„Ich habe mir viel von seinem
Fahrstil abgeschaut, er ist phänomenal.“
Thomas Stangassinger, Slalom-Olympiasieger
von 1994, ist ebenfalls fasziniert
von Hirschers Fahrweise:
„Marcel verkörpert die perfekte Mischung.
Er fährt wie ein Freestyler und hat es
geschafft, dass sich die Jugend wieder für
den Skisport interessiert. Er ist ein cooler
Typ, sehr intelligent, für sein jugendliches
Alter schon sehr reif und total fokussiert
auf seinen Job.“