espresso 2013

116 Seiten|Prospekte|20.11 - 31.12.2013Angebot abgelaufenAktuelle Prospekte Angebote in Rümmingen

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espresso Magazin, Oktober 2013
Das Beste liegt so nah
Was hinter der Slow Food Idee steckt
Foto: Fotolia/Oleg Dorshin
Wir legen Wert auf Regionalität,
um Ihnen höhere Qualität und noch mehr
Frische anbieten zu können.
85051 Ingolstadt
Haunwöhrerstr. 72
0841/1425730
85080 Gaimersheim
Obere Marktstr. 2
08458/5764
So lange ist es noch gar nicht her, dass man als Slow Food
Verfechter ein ungläubiges Kopfschütteln geerntet hat. Diese
Zeiten sind vorbei. Die Slow Food Idee findet immer mehr
Anhänger.
Einen, den das natürlich freut, ist der Ingolstädter Tierarzt Dr.
Rupert Ebner. Er ist seit 20 Jahren überzeugter „Slow Foodler“
und Schatzmeister im Vorstand von Slow Food Deutschland.
„Bis vor fünf Jahren wurde man doch mehr belächelt. Aber das
hat sich total gewandelt. Das hat jetzt noch keinen massiven
gesellschaftlichen Einfluss, aber etwa der Bundesverband der
Burschenschaften im deutschen Ingenieurwesen hat uns von
Slow Food zu seiner Jahrestagung zum Thema Lebensmittel
eingeladen. Weil sie sich jemanden gewünscht hatten, der
auch zum politischen Kontext etwas sagen kann.“ Die Slow
Food Bewegung ist in Italien entstanden. Der Journalist und
Soziologe Carlo Petrini (gerade mit dem UN-Preis Champion of
the Earth ausgezeichnet) hat 1986 den Verein zur Erhaltung der
Esskultur im norditalienischen Bra gegründet. Der Slow Food
Deutschland e.V. ist 1992 ins Leben gerufen worden. Aufgeteilt
in rund 80 sogenannte Convivien sind derzeit rund 13 000
Menschen Mitglied bei Slow Food Deutschland. „In Ingolstadt

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Dr. Rupert Ebner beim Start der Aktion „Teller statt Tonne“
gibt es eine ganz aktive Slow Food Gruppe um Michael Olma“,
freut sich Rupert Ebner, der selbst dem Convivium in München
vorsteht. Die Idee, die hinter Slow Food steckt, ist eigentlich
ganz einfach: Nahrung soll geschmacklich und gesundheitlich
einwandfrei sein. Und sie soll auf saubere Art hergestellt werden,
also Mensch, Tier und Umwelt nicht schaden. Auch eine
faire Entlohnung der Produzenten ist Voraussetzung für einen
Slow Food Betrieb.
Regionale Küche „als Exot“
Chinesisch, Italienisch, Griechisch, Japanisch. Die globalisierte
Welt ist auch kulinarisch zusammengerückt, beim Thema „Fast
Food“ sprechen manche von grenzüberschreitendem Einheitsbrei.
Ausschließlich heimische, saisonale Produkte in der Küche zu
verwenden, ist daher fast exotisch. „Mein Traum wäre es, dass
sich ein Ingolstädter Gastronom findet, der voll hinter der Slow
Food Idee steht und das auch umsetzen kann.“ Eine Gaststätte
am Münchner Viktualienmarkt hat´s gewagt. Hier sind Gerichte
mit dem Fleisch des Murnau-Werdenfelser Rindes inzwischen
der Renner. Beste Qualität, die ist auch in der Region Ingolstadt
vor der Haustür zu finden. „Wir haben im Altmühltal zwei, drei
Foto: Inge Wittenzeller
Fischzüchter, die fabelhafte Qualität liefern.“ Ein gutes Beispiel
ist für Ebner auch die Kartoffel: „Wir haben im Süden auf dem
Ingolstädter Stadtgebiet die fantastischsten Kartoffeln, die es
gibt. Es wäre doch für einen Gastronomen kein Problem, dass er
die Sorte mit der Bezeichnung der Herkunft auf die Karte nimmt.
Da hätte er doch ein Alleinstellungsmerkmal.“ Das Mehl aus der
Mühle in der Region, der Spargel vom örtlichen Spargelbauern
– das entspricht dem Slow Food Gedanken.
Heiß begehrt: der erste Slow Food Genussführer für Deutschland
Was in Italien seit vielen Jahren als die „Bibel des guten Geschmacks“
gilt, nämlich der Genussführer „Osterie d´Italia“,
gibt es nun auch in der deutschen Version. 30. September 2013
ist das Erscheinungsdatum für den Slow Food Genussführer
Deutschland 2014 (oekom Verlag, München). „Nach schlappen
zehn Jahren Anlaufzeit ist es uns endlich gelungen, dieses Buch
herauszugeben,“ freut sich Rupert Ebner, „und der Verlag hatte
noch nie so viele Voranfragen für ein Buch wie für dieses.“ 300
Gaststätten sind darin verzeichnet, lediglich vier finden sich in
der Region Ingolstadt. Ja, die Aufnahmekriterien sind streng, um
sich einen Eintrag zu verdienen. Das Erkennungszeichen der
Slow Food Bewegung ist die Schnecke. Sie steht für ein moderates
Lebenstempo. Bewusstes genießen steht im Vordergrund,
kein schnell, schnell wie beim Fast Food. Wer Mitglied im Verein
Slow Food Deutschland ist, macht sich für die Bewahrung
traditioneller und regionaler Lebensmittel stark. Er unterstützt
außerdem Projekte zur Geschmacksbildung, denn bewusstes
Genießen setzt das Wissen um die Produkte, deren Herstellung
und Zubereitung voraus. Neben den klassischen Vereinsmitgliedern
gibt es auch noch die Unterstützer. Das sind kleine und
mittlere Unternehmen, die sich der Philosophie von Slow Food
in ihrer täglichen Arbeit verbunden fühlen, und unsere Arbeit
finanziell unterstützen wollen. Zu erkennen sind sie an der roten
Schnecke, über der „Wir unterstützen“ steht.
Alle Infos zu Slow Food finden Sie unter www.slowfood.de bzw.
www.slowfood.de/slow_food_vor_ort/ingolstadt/
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Telefon: 0841 - 379280 • www.erhard-ingolstadt.de
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