Herzschlager Das Schlagermagazin

52 Seiten|Müller|1.7 - 30.9.2013Angebot abgelaufenAktuelle Müller Angebote in Limbach-Oberfrohna

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Musikgenuss | Volksmusik Sie hüpfen zwar immer noch barfuß über die Bühne, aber es hat sich schon einiges getan bei den rockenden Blechbläsern. Von der Münchner Glockenbachwerkstatt aus ging’s raus in die Welt, raus nach „Europa“. Und wenn wir ehrlich sind, dann packt uns beim Konsum der neuen Brassbanda-Platte immer noch ein kleines bisschen die Wut, wenn wir uns an das unsägliche Aus beim Eurovision-Vorentscheid erinnern. Viel zu - entschuldigung! - geil ist dieses volksmusikalische Projekt immer noch und mehr denn je. Viel zu gewagt und unverbraucht, als dass es einer Cascada weichen sollte. Nun gut, das Leben ist kein Ponyhof und wir konzentrieren uns auf den Genuss dieser Platte. Wenn das Album mit dem neunten Lied „Russland“ beginnen würde und wenn man die Banda vorher noch nie gehört hätte, dann könnte man vielleicht auf die Idee kommen, hier spiele eine ganz normale Kapelle - denn der getragen-melancholische Song fällt nicht sonderlich auf. Hätte, hätte, Fahrradkette. „Europa“ startet mit dem „Tecno“, einem Hallowach-Einstieg in dieses erneute Klang- und Stilexperiment. Was haben wir hier? Klar, einen Techno-Beat. Und? Dettl, den Anführer der Brandstifter, eine gepflegte Zweistimmigkeit - und flirrend-pulsierende Bläser. Und so heben wir ab. Ein ähnlich gelagerter Song, der die Grenze jedoch noch vehementer überschreitet, das Tor in fremde (Elektro-)Welten noch heftiger aufstößt, ist „Frankreich“: mit genialem Vocodereinsatz und verzerrtem Charakter wird die Blasmusi von der »europa« exklusive müller-edition 10|10 Herzen Vö bereits erschienen Vertrieb Sony für alle freunDe Der Blasmusik Hat müller ein tolles scHmankerl Parat: auf Der exklusiVen müller-eDition giBt’s zWei Bonustracks oBenDrauf - so macHt „euroPa“ Besonders sPass! laBrassBanDa Vogerlfrei Banda auch im Sommer 2013 stetig erweitert, aufgehübscht, verjüngt. Dass dabei zunehmend elektronische Marschrichtungen eingeschlagen werden, das könnte an Bassist Oliver Wrage liegen, dessen künstlerische Wurzeln im Berliner Techno-Dschungel verortbar sind. Aber auch typischere Brass-Sounds werden wieder in rauen Mengen ausgeschenkt, was uns freut: „Vogerl“ ist relaxt wie ein entspannter Tag in der Sonne, „Western“ so cool und funkig wie ein Streich von Earth, Wind and Fire, „Jacqueline“ ein Ohrwurm mit Tiefgang. Rein instrumental sind Dettl und Co. eine Wucht, das zweifelnde „Sarajevo“ oder das sanfte „Griechenland“ stehen Pate dafür. Stets haben die mutigen Blechkollegen dieses spezielle und vielleicht gottgegebene Gefühl für die Melodie, für eingängige Hooks, für die Erzeugung eines bleibenden Eindrucks. Etwas zum Nachdenken servieren sie uns mit dem Gänsehautstückerl „Opa“, bevor die „Hymne“ uns freundlich zur Tür bittet mit einem Kommentar, der das ganze Projekt und die damit verbundene Courage fast beiläufig in ein paar Worte fasst: „Manchmal musstsas einfach machen“, sagt Dettl hier. „Weil wenndsas net mache tatst, tät auch nix passiern.“ Noch Fragen? Cl 24 Herzschlager 03|2013

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Musikgenuss | Volksmusik »mit den augen einer Frau« enockAlm Quintett 9|10 Herzen ine Frage des blickwinkels Wer im 31. Jahr seiner Karriere kommerziell so erfolgreich ist wie nie, dem darf man getrost Reife, Lebenserfahrung und Weitsicht zugestehen. Das Nockalm Quintett muss niemandem mehr etwas beweisen, die glorreichen Sieben in den weißen Anzügen haben mehr Hits im Repertoire, als sie bei dem Versuch, einen Guinness-Rekord für das längste Konzert aufzustellen, unterbringen könnten. Also bitte, ihr Jungspunde da draußen, mal ohne Wenn und Aber Bereitschaft zeigen, von den „Älteren“ lernen zu wollen! Denn was Österreichs erfolgreichste Schlagerband auf ihrem neuen Album „Mit den Augen einer Frau“ zu sagen hat, verdient ungeteilte Aufmerksamkeit. „Frauen haben einen anderen Blick auf das Leben als wir Männer“, kommentiert Sänger und Frontmann Gottfried Seit mehr als 30 Jahren begeistern die Zellberg Buam nun schon die Fans authentischer volkstümlicher Musik, haben als Botschafter ihrer Heimat, des Zillertals, Tiroler Kultur und Lebensart weit über die Grenzen Österreichs hinaus in so ferne Orte wie Florida oder Peking getragen. Eine steirische Harmonika, Geige, Bass und Gitarre, mehr brauchen die drei Spitaler Brüder Gerhard, Herbert und Werner nicht, um ihr Publikum zu begeistern. Das brachte ihnen im Laufe ihrer beispiellosen Karriere die höchsten Auszeichnungen der Branche ein, dreimal konnten die Zellberg Buam beim Grand Prix der Volksmusik die österreichische Vorausscheidung für sich entscheiden, waren öfter bZellberg 8|10 Herzen Vö bereits erschienen Vertrieb Mcp 25 Vvö bereits erschienen ertrieb Universal „Friedl“ Würcher den Titelsong. „Wir Männer neigen zu Vereinfachungen, halten Dinge für Kleinigkeiten, die aber in Wirklichkeit großen emotionalen Wert haben. Daher haben wir dieses Lied aufgenommen. Es ist unser Bekenntnis dazu, mehr auf die weibliche Intuition zu achten und zu versuchen, das Leben mit den Augen einer Frau zu sehen. Denn da sieht vieles anders aus.“ Ein kluger Ansatz, Missverständnissen von vornherein aus dem Weg zu gehen. Gänzlich unmissverständlich präsentieren sich die sieben Kärntner in den 15 Titeln ihres Albums, wenn sie wie in „Was ist dir die Liebe wert“ Situationen beschreiben, die jeder so oder ähnlich schon mal durchlebt hat. Da behaupte noch einer, das starke Geschlecht könne keine Gefühle zeigen ... Mw als 20-mal zu Gast im Musikantenstadl und absolvierten über 200 Tv-Auftritte. Da ist ein Titel wie „Du tanzt nach meiner Geig’N“ vom neuen Album „Saitenhupf’n“ durchaus wörtlich zu nehmen! Dass die drei Tiroler noch immer mit Leidenschaft und guter Laune bei der Sache sind, hört man auch den übrigen elf Liedern an. Mit elektrisierender Spielfreude meistern sich Gerhard, Herbert und Werner durch ihr Programm, präsentieren sich nicht nur „Für einen Augenblick“ als „Almgeiger“ und Gute-Laune-Garanten, flirten mit der Damenwelt und fordern: „Küss mich schöne Tirolerin“, denn „Mia san auf Du und Du“. Diesem Charme ist nicht nur Frau schnell erlegen! Mw t uaMiroler originale »Saitenhupf’N« schlager Perle