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104 Seiten|Zoo & Co.|15.8 - 13.11.2013Angebot abgelaufenAktuelle Zoo & Co. Angebote in Ahlen

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Cafrikanische Malawisee · Tanganjikasee ichliden Die farbenfrohen und robusten Buntbarsche aus den ostafrikanischen Grabenseen erfreuen sich unter den Aquarianern hierzulande schon seit vielen Jahren einer nicht nachlassenden Beliebtheit. Im Zoofachhandel wird ständig eine große Zahl an Arten und Variationen dieser Fische angeboten. Ihr faszinierendes Sozialverhalten und ihre Vermehrungsfreudigkeit lassen das Herz vieler Cichlidenfreunde höherschlagen. 62

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D ie Familie der Buntbarsche (Cichlidae), zu denen ja auch unsere hier vorgestellten Malawi- und Tanganjikaseecichliden gehören, ist eine der größten Fischfamilien weltweit. Mit derzeit etwa 1.700 beschriebenen Arten sind nur die Grundeln und die Karpfenfi sche noch artenreicher. Nicht nur Aquarianer haben ein großes Interesse an dieser Fischgruppe, auch für Evolutionsbiologen sind diese Tiere durch das Vorhandensein einer großen Anzahl an endemischen Arten (nur in einem kleinen Verbreitungsgebiet vorkommend) ein äußerst lohnendes Forschungsgebiet. Man sitzt als Beobachter sozusagen bei vielen der ostafrikanischen Arten in der ersten Reihe und kann die Entstehung von neuen Arten studieren. Eine viel profanere Bedeutung haben viele Buntbarsche für die menschliche Ernährung, vom kleineren Fischlein bis zum knapp einen Meter großen Riesen landen viele Familienangehörige in ihren Heimatländern im Kochtopf. Zu Hause in den ostafrikanischen Grabenseen Die beiden bekanntesten Seen im Bereich des Ostafrikanischen Grabens sind der Tanganjika- und der Malawisee. Dieser Bereich tiefer Verwerfungen der Erdkruste entstand vor etwa 20 Millionen Jahren durch heftige vulkanische Aktivitäten. Er ist nur ein Teil des sich über 6000 Kilometer ausdehnenden Großen Afrikanischen Grabenbruchs (Great Rift Valley). Im ostafrikanischen Bereich teilt sich der Grabenbruch in zwei Äste auf. Im östlichen Teil bildeten sich die höchsten Berge Afrikas, zu denen der Kilimandscharo und der Mount Kenya gehören. Die Seen in diesem Teil sind fl acher und haben manchmal keinen Abfl uss, was zu einem lebensfeindlich hohen Mineralgehalt führen kann, sodass nur noch wenige Spezialisten darin überleben können. Der im westlichen Grabenteil gelegene Tanganjikasee gehört zu einer Seenkette mit beachtlichen Wassertiefen. Der größte See des afrikanischen Kontinents, der relativ fl ache, im Bereich zwischen den beiden Ästen des Grabenbereiches gelegene Viktoriasee, wird nicht zu den Grabenseen gezählt. Von dort haben bislang nur wenige Buntbarsche in unsere Aquarien gefunden. Die Prinzessin von Zambia (Neolamprologus sp. „daffodil“) ist ein typischer Barschvertreter aus dem Tanganjikasee. Das Foto zeigt ein männliches Tier. Eine halbwüchsige Zuchtform eines Kaiserbuntbarsches aus dem Malawisee (Aulonocara sp. „Fire Fish“ oder „Dragon Blood“). Tanganjikasee Malawisee Der Tanganjikasee im westlichen Teil des Ostafrikanischen Grabens ist der größte Grabenbruchsee Afrikas. Er ist der sechstgrößte und mit 1470 Metern der zweittiefste See der Erde! Nur der sibirische Baikalsee ist noch tiefer. Der an Malawi, Mosambik und Tansania angrenzende Malawisee ist im Süden des Grabenbruchsystems gelegen. Fast alle der knapp 450 Fischarten im See sind Buntbarsche, die meisten von ihnen sind Endemiten. 63 © Bilder: Jürgen Pfl eiderer