mbeat Entertainment Magazin

68 Seiten|Müller|1.8 - 31.8.2013Angebot abgelaufenAktuelle Müller Angebote in Scholterhaus

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Cd | Reviews Rock & Pop In The Valley Below „The Belt“ Vö 16.08. Vertrieb Warner Fiddlers Green „Winners & Boozers“ Vö bereits erschienen Vertrieb Indigo 100 Bpm Hätten die White Stripes eher einen auf 70er- und 80er-Jahrebeeinflussten Pop gemacht, sie hätten vielleicht so ähnlich geklungen wie Angela Gail und Jeffrey Jacob, die ihr Zusammentreffen selbst als Fügung bezeichnen. Das sah man bei ersten Auftritten des auch zu modischen Stilikonen taugenden Duos in Deutschland offenbar ähnlich. „Nächstes großes Ding“, allgemeine Zustimmung, Freude über großartige und zugängliche Indiepophits wie ihre „Neverminders“ oder „Last Soul“, das sich dank potenziellem Verhörer ganz schnell zum „Asshole“ wandeln kann. Was auch schon das Schlimmste ist, was sich über „The Belt“ und eine Band sagen lässt, deren männliche und weibliche Prinzipien bzw. Gesangsstimmen ebenso harmonieren wie der Rückgriff auf Klassiker à la Fleetwood Mac mit Soundwelten im Xx-Gewand. Schön! cb Lescop „Lescop” Vö 02.08. Vertrieb Groove Attack 90 Bpm In den 2000ern war Mathieu Peudupin alias Lescop Frontmann der französischen Punkband Asyl, die es zu nationalem Kultstatus brachte. Mittlerweile kanalisiert sich die Wut des 34-jährigen Wahlparisers aber eher in einem stimmungsvollen Pop-Noir, der sich auf Vorbilder wie Etienne Daho, Indochine, Joy Division, The Cure oder auch Alan Vega bezieht. Eben die Underground-/new-Wave-Kultur der 80er, mit düsterer Grundstimmung, spacigen Keyboards, markanten Gitarrenriffs und einem eindringlichen, manisch intensiven Gesang. Wobei der Multiinstrumentalist aber auch auf eingängige Melodien, literarisch und cineastisch geprägte Texte sowie eine offenkundige Nähe zum klassischen Chanson setzt. Damit liefert er das Gegenstück zum gefälligen Elektropop von Daft Punk & Co. - nämlich Musik mit Ecken und Kanten. ma 18 90 Bpm 80 Bpm Das ist der schiere Wahnsinn! Auf mittlerweile 13 Studioalben bringen es die fleißgen Erlanger mittlerweile - zumindest wenn man ihre völlig verschiedenen Inkarnationen als zunächst Akustik-Act und schließlich Speed-Folk-Brett miteinbezieht. Und wenn man jetzt einfach mal mutmaßt, dass jedem der in die Tausenden gehenden Konzerte ein paar Schnäpschen oder ein bis zwei Bier vorangegangen sind, dann gute Nacht Fiddlers-Leber. Ganz so schlimm ist es natürlich nicht, auch wenn das neue Album neben den „Winners“ auch die „Boozers“ - also die Trinker - ganz explizit feiert. Schließlich beruft man sich auf irische Traditionen und da gehört das richtige Getränk zur treibend und elektrisch verstärkten Pub-Folklore einfach dazu. Alleine 50 Konzerte werden bis Ende dieses Jahres folgen. Na dann Prost, Jungs! kl Hjaltalin „Enter 4“ Vö 23.08. Vertrieb Cargo Längst sollte man das kleine Island musikalisch nicht mehr nur auf Sigur Rós oder Björk reduzieren. Schließlich haben uns bereits in den 90ern die wunderbaren Gusgus elektronischen Pop vom anderen Stern geschenkt. Deren Sänger Högni Egilsson ist nun schon seit geraumer Zeit bei Hjaltalin aktiv, einem zwischen kammermusikalischem Pop und Elektronik mäandernden Projekt, das es in seiner Heimat bereits ganz an die Spitze der Charts gebracht hat. Ein Kunststück, das man den Isländern auch für das europäische Ausland wünscht, wo „Enter 4“ nun mit einiger Verspätung für offene Ohren und Münder sorgen sollte. Neun ätherische und großartig instrumentierte Indiepop-Vignetten sind hier ebenso zu hören wie ein ganzes Arsenal symphonischen Instrumentariums. Fans von Röyksopp und Co. dürften sich hier sofort zuhause fühlen. cb 80 Bpm 80 Bpm Miss Li „Tangerine Dream“ Vö 02.08. Vertrieb Sony Music Wer die „Stardust“Platte von unserer Lena mochte, der sollte sich unbedingt auch „Tangerine Dream“ anhören. Denn das hier ist das Original. Lena hat sich weite Teile ihres Albums von Miss Li schreiben lassen und spätestens angesichts dieser zehn neuen Songs lässt sich sagen, dass das Austauschbarste an der Stockholmerin Miss Li ihr bürgerlicher Name Linda Carlsson ist. Die Lieder haben etwas Beswingtes, Soulig-Funkiges, Lindas Stimme erinnert in kernigen Momenten an Amy Winehouse und über allem schwebt der Geist des Siebzigerjahre-Pop. Angenehm altmodisch produziert, auch mal etwas rockig und mit kuriosen Instrumenten garniert, ist „Tangerine Dream“ ein erquickend erfrischendes Sommeralbum, das in seiner Leichtigkeit ein wenig an die frühe Lily Allen erinnert. Mit überdurchschnittlich intelligenten Texten. sr Sara Bareilles „The Blessed Unrest“ Vö 23.08. Vertrieb Sony Oh, was ist dieses „Brave“ doch für eine feine Single. In einer gerechten Welt müsste das einer der Sommerhits werden, und wer weiß, vielleicht passiert das ja sogar noch. Selten so schwungvollen Synthiepop mit ausgeklügeltem Refrain und kluger Botschaft gehört. Und für Sara Bareilles, die vor sechs Jahren mit ihrem Überhit „Love Song“ auf der Bildfläche erschien, ist die poppige, Richtung Taylor Swift/katy Perry gehende Nummer eine Neupositionierung weg von den bisher vorherrschenden, dezenten Pianokompositionen. Die hat Bareilles natürlich auch auf ihrem dritten Album nicht vollends aufgegeben, immer noch ist der Song wichtiger als das Drumherum. Inhaltlich befasst sich die 33-Jährige vornehmlich mit Neuorientierungen, sie selbst etwa ist von der Westküste nach Manhattan gezogen und erzählt auch davon. sr

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Reviews Heavy | Cd Deadlock „The Arsonist” Vö bereits erschienen Vertrieb Universal Saltatio Mortis „Das eins“ Vö 16.08. Vertrieb Universal 80 Bpm Die 1997 gegründete Melodic-Death-Metal-Band aus Deutschland um Sängerin Sabine Scherer und Gitarrist Sebastian Reichl präsentiert sich auf ihrem sechsten Studioalbum so vielseitig wie nie zuvor. Mit dem 2011 veröffentlichten Vorgängerwerk „Bizarro World“ platzierte sich Deadlock erstmals in den Charts. Mit „The Arsonist“ schreibt die Formation ihre Erfolgsgeschichte nahtlos fort. Mit Hilfe von Benny Richter (Caliban), der zusammen mit Sebastian Reichl für die Produktion verantwortlich zeichnete, entstanden zehn packende Metalsongs, die Deadlock musikalisch auf ein ganz neues musikalisches Level heben. Vor allem beim kraftvollen Opener „The Great Pretender“ und dem nicht weniger aggressiv vorgetragenen „Dead City Sleepers“ überzeugt die Band mit prägnanten Riffs und komplexen Arrangements. rw Mercenary „Through Our Darkest Days” Vö bereits erschienen Vertrieb Universal 80 Bpm Das Quintett aus Dänemark hat in den letzten Jahren immer mehr Fans für sich begeistern können. Kein Wunder, treffen sie mit ihrem melodischen Deathmetal-Sound doch genau den Geschmack von vielen Metal-Liebhabern. Auf „Through Our Darkest Days“, ihrem siebten Album, knüpfen Mercenary musikalisch zwar deutlich am letzten Longplayer, „Metamorphosis“ (2011) an, vermischen in Songs wie „Welcome To Sickness“ und „Dreamstate Machine“ aber auch bandtypische Sounds mit neuen Elementen. Ein gelungenes Experiment, mit dem die Band unter der Regie ihres langjährigen Produzenten Jacob Hansen einen großen Schritt nach vorne macht. Zu den stärksten Nummern zählt neben dem Opener „A New Dawn“ vor allem der bombastische Titel „Forever The Unknown“ sowie das mit hymnischen Melodien veredelte „A Moment Of Clarity“. rw Das Entertainment Magazin von 80 Bpm 90 Bpm Nachdem die Mittelalterrockband mit ihrem Livealbum „Manufactum Iii“ erst im April in den Top 20 der deutschen Charts landete, legen Saltatio Mortis mit ihrem neuen Studioalbum „Das schwarze Einmaleins“ gleich noch eine Schippe drauf. Die Formation um Sänger, Gitarrist und Dudelsackspieler Alea der Bescheidene beschäftigt sich in Songs wie dem Opener „Früher war alles besser“, „Krieg kennt keine Sieger“ oder „Wachstum über alles“ diesmal überraschend oft und ausführlich mit aktuellen Themen, ohne dass dabei ihr schwarzer Humor zu kurz kommt. Ihrer unverwechselbaren stilistischen Mixtur sind Saltatio Mortis aber auch diesmal treu geblieben und präsentieren unter der Regie von Produzent Thomas Heimann-Trosien eine perfekte Symbiose aus harten Rocksounds und eingängigen Mittelaltermelodien. rw Mono Inc. „Nimmermehr Ltd. Edition“ Vö 09.08. Vertrieb Spv Wenn der im Milleniumsjahr 2000 von der Hamburger Band eingeschlagene Weg so weiterführt, dann landet Mono Inc. mit „Nimmermehr“ bald ganz oben auf dem Charttreppchen. Denn spätestens seit man in aktueller Besetzung um Exdrummer und nun Sänger Martin Engler auftritt, hat sich der Düsterrock im Vorprogramm von u. a. Unheilig bis ins Ausland hinein eine treue Fanbase erspielt. Die hatte „Viva Hades“ 2011 in die Top-50, das ein Jahr später erschienene „After The War“ sogar auf Platz sechs der deutschen Albumcharts gehievt, ein Erfolg, der ein Jahr später mit „Nimmermehr“ wiederholt werden soll. Erstmals gibt es Engler & Co. hier auch ausführlich auf Deutsch zu hören - so etwa mit der Single „Heile, heile Segen“. Ein Umstand, der Mono Inc. in Nachfolge von Unheilig tatsächlich bis an die Spitze führen könnte. kl 80 Bpm 80 Bpm schwarze Einmalfueled By Fire „Trapped In Perdition“ Vö bereits erschienen Vertrieb Universal Die 2002 gegründete Thrash-Metal-Band aus Kalifornien um Sänger und Gitarrist Rick Rangel kommt ihren erklärten Vorbildern musikalisch immer näher. Kaum eine andere Formation hat den klassischen Thrash-Metal-Sound der Achtzigerjahre von Bands wie Slayer oder Overkill so perfekt verinnerlicht wie Fueled By Fire. Mit Hilfe von Produzent Erik Rutan (Hate Eternal) spielte die Gruppe elf kompromisslos harte Nummern ein, die dank ihrer Riffkanonaden nachhaltig beeindrucken. Fueled By Fire vermischen in Tracks wie „Suffering Entities“ perfekt Thrash-Metal- mit Death-Metal-Elementen und generieren so einen unverwechselbaren Sound. Zu den besten Stücken auf ihrem dritten Album zählt „Rotten Creation“, bei dem sich Fueled By Fire durchaus auf Augenhöhe mit ihren Vorbildern Slayer bewegen. rw Asp „Maskenhaft“ Vö 02.08. Vertrieb Soulfood Die 1999 gegründete Formation aus Frankfurt am Main um Frontmann Alexander Spreng ist längst zu einem vielbewunderten Phänomen in der deutschen Musiklandschaft avanciert. Über die Jahre haben Asp immer mehr Fans für sich und ihre einzigartige Stilmixtur begeistert. Mit „Maskenhaft“ knüpft Spreng thematisch an das 2011 erschienene Top-10-Album „Fremd“ an und präsentiert es als richtiges Konzeptalbum mit elf schaurig-schönen Kurzgeschichten. Stilistisch bewegt sich die Formation dabei im Spannungsfeld zwischen Gothic-Rock-, New-Wave- und Metal-Elementen sowie soundtrackartigen Klängen. Zusammen mit dem einzigartigen Erzählstil von Alexander Spreng ergibt das in Songs wie „Aufbruchstimmung“ und „Wanderer“ wieder genau jene unverwechselbare Mischung, die Asp so einzigartig macht. rw 19