Madame

KUNST
EINE ART-
PARTY UND
VIELE
PAVILLONS
Die Biennale in Venedig ist ein Muss – wegen
der Kunst, klar. Und wegen der
unvergleichlichen Kulisse, der spektakulären
Locations, der Lässigkeit, des Stils
TEXT: RÜDIGER VON NASO
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Madame 8/2013

FOTOS: Photoshot/Intertopics (1); André Lucat - SGP (1)
Überwältigend
Die Tücke des Objekts oder besser der Objekte musste
Schauspielstar und Model Milla Jovovich in der Installation
„Future/Perfect“ der amerikanischen Künstlerin
Tara Subkoff am eigenen Leib erfahren. Der Betrachter
konnte, wenn er wollte, der schönen Schauspielerin in
der großartigen Kulisse des rosenbewachsenen Gartens
des Palazzo Malipiero Barnabò mit Canal-Grande-
Berührung sechs Stunden lang entspannt dabei zusehen,
wie sie sich, so etwas wie eine perfekte Shopperin
mimend, im Wirrwarr ihrer eigenen Bestellungen von
Kleidern und Kunstwerken verlor. Und – schließlich war
das Ganze eine hautnahe Performance in Echtzeit – im
Laufe des Nachmittags deutliche Zeichen von Erschöpfung
zeigte. Außer Atem geriet, als wäre sie nicht in
einem gläsernen Pavillon in einem stillen Garten in
Venedig, sondern in einem gnadenlosen Actionfilm auf
der Leinwand unterwegs. Die Kunstwerke, die Milla
auspacken durfte, stammten übrigens von Künstlern
mit so klangvollen Namen wie Jeff Koons, Ed Ruscha,
Yoko Ono, Barbara Kruger, Julian Schnabel, die Kleider
und Accessoires von der Firma Marella, die das Ganze
für ihre Stilikone Milla inszenieren ließ. Ein ironischer
Kommentar zur Kunstwelt, in der mehr und mehr das
Geld regiert, war das Spektakel allemal.
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