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68 Seiten|Müller|1.1 - 31.1.2014Angebot abgelaufenAktuelle Müller Angebote in Olching

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Cd | Reviews Alternative Sdp „Bunte Rapublik Deutschpunk“ Vö 10.01. Vertrieb tba Stephen Malkmus and the Jicks „Wig Out At Jagbags” Vö 10.01. Vertrieb Goodtogo 80 Bpm „Die bekannteste unbekannte Band der Welt“, mit gleichnamigem Album vor etwas mehr als einem Jahr bereits (fast) in der oberen Charthälfte platziert, legt nach. Und zwar weiterhin als Sdp (Stonedeafproduction), obwohl Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Parteien freilich nur rein zufällig sind. Überhaupt wollen Vincent und Dag mit ihrer „Bunte Republik Deutschpunk“ dem Volk ganz andere und offenere Wege aufzeigen, Genregrenzen weiter einreißen und mit ihrem ganz eigenen Stil und den zugegebenermaßen eigenwilligen bis intelligenten Texten begeistern und mitreißen, wie es die Politik sonst längst verlernt hat. Das sind natürlich große Töne, die da gespuckt werden. Aber im zehnten Jahr der Bandgeschichte ist es dieses musikalische Manifest, das der Politik neue Wege aufzeigt. Oder so ähnlich ... cb I Break Horses „Chiaroscuro“ Vö 17.01. Vertrieb Rtd 90 Bpm Wer sich erst einmal in der (übersetzt) hellen Dunkelheit von „Chiaroscuro“ verloren hat, der wird sich wohl wünschen, der Winter unter Kuscheldecken möge noch ein wenig länger dauern. So schön, wärmend, atmosphärisch und schlicht heimelig ist Maria Lindén aka I Break Horses ihr zweites Album geraten. Für das die Stockholmerin zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt diesmal etwas weniger Shoegaze-Sounds und mehr elektronisch-synthetische Klangwelten bemüht. Zwischen Sigur-Rós-Flächen, skandinavischer Elfen-Elektronik und New-Waveanleihen („Faith“) platziert sich das neue Album so an der Schnittstelle zwischen 80saffiner Retro-Elektronik und futuristischem Dreampop. Und damit im noch sehr kurzen neuen Jahr an der Spitze unserer bisherigen Lieblinge! cb 22 90 Bpm Fast 18 Jahre sorgen die schottischen Experimental- und Alternativerocker von Mogwai zumindest in Indie-Kreisen nun schon für erhobene Augenbrauen und entspanntes Abhängen an lärmenden Gitarrenwänden. Aber einen derartigen Popularitätsschub wie jetzt gab es zuvor wohl noch nicht. Was in erster Linie am Erfolg einer französischen Zombieserie liegen dürfte, die derzeit auch bei uns zu sehen ist: „The Revenants“. Zu der haben die Schotten nämlich den stimmungsvollen Soundtrack beigesteuert. „Rave Tapes“, ihr mittlerweile achtes Studioalbum, weist hingegen in eine etwas andere Richtung. Immer noch scheppern uns undurchdringliche Gitarrenwände entgegen, diesmal aber - daher auch der Titel - ergänzt um eine klar elektronische Komponente. Und die steht den Schotten ausgesprochen gut. ss 80 Bpm Obwohl er zwischenzeitlich die kultigen Pavement reformiert hat und stramm auf die 50 zugeht: Stephen Malkmus ist weder angepasst noch altersmilde. Auch auf seinem sechsten Soloalbum präsentiert er genau das, was man von ihm erwartet - und was wahlweise für helle Begeisterung oder irritiertes Kopfschütteln sorgt. Einfach weil der Indie-Rock-Veteran der 90er, der in einem Atemzug mit Sonic Youth, Dinosaur Jr. und den Pixies genannt wird, einmal mehr ein kauziges Gebräu aus blumiger Psychedelica, progressivem 70sRock sowie ein bisschen Folk, Punk und Surf vorlegt. Eben wie ein reifer Slacker, der seinen Horizont in den letzten 20 Jahren zwar enorm erweitert hat, sich aber an Dilettantismus und Schrulligkeit festklammert. Weshalb dieses Werk primär eingefleischte Fans anspricht. Die werden es lieben. ma Mogwai „Rave Tapes“ Vö 17.01. Vertrieb Rtd 80 Bpm Mit seinem Debüt „Early In The Morning” avancierte Mr. Mcmorrow zum Shootingstar der irischen Musikszene, erreichte Platz eins der hiesigen Charts und heimste zig Preise ein. Trotzdem fühlte er sich falsch verstanden: Als Singer/ Songwriter, der er definitiv nicht ist. Das unterstreicht er nun mit seinem zweiten Werk, das auf einer Farm nahe der mexikanischen Grenze entstand und definitiv ganz anders klingt: Die sensible Künstlerseele setzt auf spartanische Beats, minimalistische Instrumentierung, weinerlichen Falsettgesang und therapeutische Texte zum Thema Selbstfindung. Was eine Art Lo-Fi-R&b ergibt, der seine spannendsten Momente in „Gold“ oder „Glacier“ erreicht - wenn sich die Stücke zu richtigen Hymnen aufbauen und dann wieder in sich zusammenfallen. Ein seltsamer, aber spannender Ansatz. ma 70 Bpm Wer sich nach einem Buddy-Holly-Song benennt, muss eigentlich Rockabilly spielen und Schmalztolle tragen. Womit das Quartett aus Brighton jedoch genauso viel zu tun hat, wie die Nsa-Affäre mit Terrorprävention: Dieses gemischte Doppel, das aus zwei Mädels an Gitarre und Gesang sowie einer männlichen Rhythmussektion besteht, sorgt vielmehr für eine eigenwillige Mischung aus Folk, Doo-Wop und Indierock. Was verrückter klingt, als es de facto ist. Denn über weite Strecken ihres dritten Albums sind die vier geradezu bieder und brav, zelebrieren einen altmodischen Sound à la Mumford & Sons, und stoßen in Country, 60s-Pop oder kitschige Balladen vor. Es fehlt der große, orgiastische Ausbruch. Der Moment, in dem Peggy Sue richtig losrocken. So bleibt es bei einer Symbiose aus Warpaint und Indigo Girls. ma James Vincent Mcmorrow „Post Tropical” Vö 17.01. Vertrieb Soulfood Peggy Sue „Choir Of Echoes” Vö 24.01. Vertrieb Rtd

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Reviews Alternative | Cd Black Flag „What The …“ Vö bereits erschienen Vertrieb Cargo Erik Cohen „Nostalgie für die Zukunft“ Vö 24.01. Vertrieb Soulfood 80 Bpm Da wird sich so mancher mit der titelgebenden Frage auf den Lippen am Kopf gekratzt haben. Hat sich die legendäre, 1976 gegründete Protohardcore-Band, zu der in ihrer aktivsten Zeit auch Henry Rollins gehört hat, nicht vor einer gefühlten Ewigkeit aufgelöst? Hat sie! Und zwar bereits 1986 (abgesehen von einer kurzen Reunion vor zehn Jahren). Ohne Rollins, dafür mit 22 Songs (meist jenseits der berüchtigten 2-Minuten-Grenze) im Gepäck, melden sich die einflussreichen Hardcoreikonen also 27 Jahre später mit ihrem siebten Studioalbum zurück. Und klingen, als hätten sie die vergangenen Jahre in einer Zeitschleife verbracht, die sie und ihre Musik keine Minute hat altern lassen. Fans der ersten Stunde wird’s freuen (auch wenn man jenseits der 60 auf Schonung der Trommelfelle bedacht sein sollte). ss 90 Bpm Dass Erik Cohen einen anderen musikalischen Lebensweg gegangen ist als die meisten seiner deutsch rockenden Kollegen, das machen schon die ersten Minuten von „Nostalgie für die Zukunft“ deutlich. Hier ist jemand, der eben nicht nur seinen Lindenberg kennt, seinen Reiser oder Westernhagen, sondern auch Kaliber der Marke Motörhead oder The Cult „gefressen“ hat, jemand, der die harte Alternative-Schule gegangen ist, bevor er sich dazu entschlossen hat, seinen Gedanken auf Deutsch Ausdruck zu verleihen. Jack Letten war bis zu ihrer Auflösung 2011 Kopf der Kieler Hardcore-Ikonen von Smoke Blow und offenbar der Ansicht, dass lange noch nicht alles gesagt war. Deshalb sein Soloschwenk als Erik Cohen: Ein ungewöhnliches, weil ungewöhnlich vielseitiges Deutschrock-Album, dem etwas breitere Aufmerksamkeit durchaus zu wünschen wäre. ss 90 Bpm In welches Genre soll man Boy & Bear nun eigentlich einsortieren? Ist es Indie-Pop? Einerseits schon, doch zugleich klingt das Quartett um Sänger/songschreiber Dave Hosking auf angenehme Weise altmodisch und nach gediegener „Adult Contemporary“-Musik der Siebziger und Achtziger, was sich nicht zuletzt aus dem großzügigen Einsatz des Saxofons ergibt. Sehr poetisch und harmonisch hören sich diese Songs an, auch wenn Hoskings Texte oft weniger glückstrunken sind, „Three Headed Woman“ und manch anderes Stück handelt von einer Trennung. In ihrer australischen Heimat sind Boy & Bear schon seit ihrem Debütalbum 2011 kein Geheimtipp mehr, mit „Harlequin Dream“ standen sie sogar an der Spitze der Albumcharts. Und auch wenn ihnen das bei uns wohl nicht vergönnt sein dürfte, hätten die Jungs es sehr verdient, Gehör zu finden. sr Boy & Bear „Harlequin Dream“ Vö 10.01. Vertrieb Soulfood Das neue Album von Bruce Springsteen „High Hopes“ ist ab 10.01.2014 erhältlich Erhältlich als Cd und limitierte Version mit Cd + Bonus Dvd Das Entertainment Magazin von In allen teilnehmenden Müller Filialen mit Multi Media Abtei Lung erhältlich. Nur so lange Vorrat reicht! 23