Pleamle Magazin

100 Seiten|Prospekte|20.11 - 31.12.2013Angebot abgelaufenAktuelle Prospekte Angebote in Pocking

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ARCHITEKTUR.DESIGN
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DIE HEUHARPFE
Architektur in der Landschaft
Als Harpfe wird ein Bauwerk aus Holz zum Trocknen von Heu oder Getreide
bezeichnet. Das Verbreitungsgebiet der Harpfe erstreckte sich
früher von Kroatien über das westliche Slowenien, Teile der Steiermark,
ganz Oberkärnten bis ins oberste Mölltal und nach Ost- und Südtirol.
Aus der Gegend um Innichen und Sexten stammt auch die Bezeichnung
Harpfe, die seit dem 13. Jahrhundert als solche nachgewiesen ist. Sie hat
den älteren Begriff Köse oder Kese verdrängt. Dieser findet sich nur noch
im oberen Gailtal, das in Kärnten noch heute die höchste Dichte dieser bemerkenswerten
Bauten aufweist, sowie als Kesne im schweizerischen Graubünden.
Im westlichen Slowenien prägen auch heute noch weithin Harpfen
und Doppelharpfen das Landschaftsbild und sind zu einem nationalen
Symbol geworden. In den Westalpen tritt die Harpfe noch bis Piemont und
das Oberwallis auf. Außer in den Alpen kommt die Harpfe als Trocknungsgerüst
noch in Skandinavien und im nördlichen Russland vor, sie ist aber
auch im Südosten Chinas und im angrenzenden Tibet zu finden.
Pleamle Magazin Nr 9 2012